Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

- 124 - auch Staub (1922) und N ä n n y (1948) die Auffassung, dass die- ser Flysch tektonisch unter die Prätigauschiefer zu liegen komme. Der Flysch oberhalb Triesen fällt generell in südöstlicher Richtung ein und hat bereits nördlich Balzers das Niveau des Rheintales er- reicht. Die Dachfläche dieses Flysckomplexes senkt sich im Norden des Mittagspitz unter die Rheintalebene. Der Triesnerflysch kann unmöglich mit den Prätigauschiefern südlich der Luziensteig direkt verbunden werden. Es ist möglich, dass verschiedene kleinere Flyschschuppe.n zwischen dem Triesnerflysch und den Prätigauschiefern tektonisch vermitteln. Zwischen dem Helvetikum des Fläscherberges und den tiefsten Aufschlüssen der Falknis-Deeke am Mittagspitz bleibt aber nur eine ganz schmale Zone aufschlusslosen Gebiets. In dieser Zone müsste der tektonisch vermittelnde Flysch zu suchen sein. Es scheint uns wahrscheinlicher, dass der Triesnerflysch nahe Balzers sein südliches Ende findet, als dass ein «Zusammenhang» zwischen dem Triesnerflysch und den Prätigauschiefern besteht. Bei dieser Annahme wäre die Falknis-Decke über den Rücken der Prätigauschiefer in den «flyschleeren» Raum zwischen dem Süd- ende des Triesnerflysches und dem Nordende der Prätigauschiefer vorgewandert. Auf keinen Fall kann, wie Richter (1937) annahm, der Triesnerflysch im Süden der Prätigauschiefer wurzeln, denn der Triesnerflysch (und in noch stärkerem Masse der Vaduzer- und Vorarlbergerflysch) liegt nördlich der Prätigauschiefer. Der relativ einfache Bau des Vorarlbergerflysches im nördlichen Fürstentum Liechtenstein, der Umstand, dass auf' dein Rücken der Prätigau- schiefer keine Reste von Vorarlberger- bzw. Vaduzer- und Triesner- flysch nachgewiesen werden konnten und das allgemein südöstliche Einfallen des Triesnerflysches sprechen gegen eine Verfrachtung der liechtensteinischen Flyschkomplexe aus dem Süden über diePrä- lisausehiefer hinweg. Es scheint demnach sehr wahrscheinlich, dass die liechtensteinschen Flyschkomplexe schon vor der Gebirgsbildung nördlich des Raumes der Prätigauschiefer lagen.
	        

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