Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 96 - Das auffälligste morphologische Merkmal des Saminatales ist seine Zweiteilung in einen breiten, trogförmigen, nur sanftes Ge- fälle aufweisenden, oberen Teil und in einen unteren, der vom Steg an gegen Norden eine schluchtartige Ausbildung zeigt. Der Oberlauf der Samina ist bestimmt als der ältere, glazial beein- flusste Talteil anzusehen. Der Fluss fliesst allgemein im Streichen der Schichten, die axial gegen Osten abtauchen. Das Trogtal ist demzufolge etwas einseitig ausgebildet, da der gegen Westen gleich- mässig ansteigende Talhang mehr oder minder in die Schichtflächen zu liegen kommt, während der Osthang in den Schichtköpfen der mächtigen Arlbergschichten als Steilwand ausgebildet wurde. Das sanfte Ansteigen der Talsohle um blosse 100 m zwischen Steg und Valüna wird begünstigt durch die mächtigen Moränenmassen und die Seeablagerungen in der Gegend von Steg, eine Folgeerscheinung der Gletscherstauungen der jüngsten Eiszeit (G u n z , 1946). Von hier an nach Norden nun fällt die Samina stärker ab und hat sich in den alten Talboden ein junges, V-förmiges Tal geschnitten. Die Ein- tiefung der Samina, die bis gegen die III zu aushält, beträgt in den unteren Teilen nach Guni (1946) durchschnittlich 200 — 250 in. Diese verjüngte Erosion der Samina, die heute bis zum Steg wirk- sam geworden ist, ist eine Folge der Uebertiefung des Haupttales der III, die ihrerseits nach Schuhmacher (1929) wohl auf die Flusserosion' in der grossen Mindel-Riss-Interglazialzeit zurückzu- führen sein dürfte. Als Rest eines früheren Talbodens dürfte unter Umständen die Verflachung der Oelerseck aufgefasst werden. Sie liegt ganz im Hauptdolomit auf ca. 1400 m Höhe und führt etwas Moränenmaterial. Eine Verbindung mit weiter talaufwärts liegen- den Verflachungen möchte ich nicht vornehmen, da diese, der Hö- henlage nach allerdings ungefähr übereinstimmend, doch durch geologische Verhältnisse bedingt sein dürften, indem sie ausnahms- los in den weicheren Flysch-, Partnach- oder Raiblerschichten liegen. Auch die Anlage des Valorschtales dürfte tektonisch bedingt sein, indem an diesem Einschnitt die weicheren Gesteine der empor- gepressten Flyschzone ausgeräumt wurden. In postglazialer Zeit hat sich aber der Valorschbach senkrecht eingeschnitten und so in seinem Unterlauf die Flyschzone verlassen und sich in den Haupt- dolomit eingefressen. Nach G u n z (1946) hat die nacheiszeitliche
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.