Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 95 - Sohüttung dieser Quelle. Als weiterer Quellhorizont bleibt noch der Flysch zu erwähnen, der auf der Schulter von Mittlervalorsch zahlreiche Quellen trägt. Neben diesen Schichtquellen sind noch die Schuttquellen an- zuführen, deren bedeutendste für die Wasserversorgung von Vaduz verwendet wird. Es handelt sich um das bei der Schneeflucht im mittleren Malbuntal aus dem Schuttkegel des Schluchers austre- tende Wasser. Das Wasser wird in vier 1.5 bis 1.8 m tiefen und 1.2 m weiten Schächten gefasst, in einer Brunnstube gesammelt und über den Kulm nach Vaduz geleitet. Nach dem mir freund- licherweise von der Gemeindekanzlei Vaduz zur Verfügung gestell- ten Untersuchungsbericht des Kant. Laboratoriums St. Gallen aus dem Jahre 1929 handelt es sich durchwegs um hartes Wasser, des- sen Karbonathärte durchschnittlich 9.2, und dessen bleibende Härte durchschnittlich 12.5 deutsche Härtegrade beträgt. Das Wasser führt somit erhebliche Mengen Sulfat, was bei der Mächtigkeit und Nähe der grossen Gipslager nicht verwundern kann. Die Gesamthärte überschreitet jedoch den im Schweizerischen Lebensmittel-Buch festgesetzten Höchstgehalt von 450 mgr/L nicht. Die Temperatur des Wassers betrug zur Zeit der Untersuchung durchschnittlich 7° C. Die Ergiebigkeit, die ziemlichen Schwankungen unterworfen er- scheint, liegt für die einzelnen Schächte zwischen 5 und 21 Sekun- denliter. 5. Tektonik und Oberflächengestaltung Die Morphologie des Untersuchungsgebietes ist in hohem Masse von der Geologie abhängig. So kann die Anlage der Täler und die Ter- rassierung weitgehend auf geologische Faktoren zurückgeführt wer- den. Anderseits herrscht aber auch nach meiner Auffassung eine weitgehende Abhängigkeit der Tektonik von der Morphologie, indem die jüngeren tektonischen Bewegungsphasen Reliefüberschiebungen auslösten, die naturgemäss durch die morphologische Gestaltung der von ihnen überfahrenen Oberfläche weitgehend beeinflusst wur- den. Es sei hier aber nur auf diese Verhältnisse hingewiesen; aus- führlicher soll auf sie bei der Behandlung der strukturellen Fragen eingegangen werden.
	        

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