Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 70 — Die Raibierschichten des Untereuchungsgebietes bilden eine äusserst veränderliche Schichtreihe. Schiefer und Sandsteine, Kalke, Dolomite, Rauhwacken, Gipse und Mergel finden sich immer wieder in verschiedener Reihenfolge. Neben diesem vertikalen Wechsel herrscht aber auch ein horizontaler; sind es zum Beispiel einmal die Schiefer und Sandsteine, die den Beginn dieser wrechselvollen Sedimentation anzeigen, so scheinen andernorts Rauhwacken oder Kalke diese Rolle zu übernehmen. Ausserdem lassen sich, wie er- wähnt, die carbonatischen Gesteine lithologisch oft kaum von ähn- lichen Gliedern der Arlbergschichten oder des Hauptdolomits un- terscheiden, was zu falschen Deutungen Anlass geben kann. Als Ganzes sind die Raibierschichten das weitaus plastischste Glied der oberostalpinen Trias; infolgedessen sind sie durch die tektonischen Bewegungen meist weitgehend beeinflusst worden; sie können voll- kommen ausgequetscht oder zu vermutlich viel zu grosser Mächtig- keit zusammengestaucht sein. Einem sicheren Erfassen dieser Schiohtreihe und deren faciellen Verhältnisse tritt weiterhin noch ein Umstand erschwerend entgegen; nach der in der vorliegenden Arbeit vertretenen Auffassung griff die Erosion vor dem Einsetzen der jüngeren tektonischen Bewegungsphasen, die als Reliefüberschie- bungen ausgebildet wurden, big auf die Raibierschichten hinunter; es können also auch in Profilen, die der heutigen Erosion durch die Schirmwirkung überlagernder Schubmassen entzogen sind, ei- nige Glieder der Raibierschichten fehlen, die früheren Verwitter- ungsvorgängen zum Opfer fielen. Alle diese Verhältnisse machen es unmöglich, ein in weiterem Zusammenhang gültiges Profil durch die Raibierschichten zu geben; auch die Mächtigkeitsangaben sind nur mit örtlicher Begrenzung gültig. Die eindeutigsten und am leichtesten kenntlichen Gesteine der Raibierschichten sind die meist zusammen vorkommenden Schiefer und Sandsteine. Bei den Schiefern handelt es sich um dunkle, braungraue oder schwarze, meist stark sandige und fast ausnahmslos glimmerführende Tonschiefer mit häufigen Kohleschmitzen. Durch Abnahme des Tongehaltes entstehen graugrüne, feinkörnige, tonige Sandsteine und iuoh reine Quarzite. Die Sandsteine sind den Schie- fern in Bänken wechselnder Mächtigkeit eingelagert; sie sind immer gut geschichtet oder plattig-schiefrig.
	        

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