Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 69 — Dieses Gestein zeigt unter dem Mikroskop mittelkörnigen, grauen Calcit mit zahlreichen, immer gut gerundeten, ovalen oder runden, bis maximal 0,9 mm grossen Quarzkörnern, die aber nicht einheitliche Kristalle bilden, sondern zu kleinen, verschieden orientierten Körnchen zerbrochen sind. Die Querschnitte der Muschelschalen bestehen aus grobkörnigem Calcit und mittelkörnigem Quarz. Foraminiferen treten stellenweise sehr reichlich auf, besonders in den stärker sandigen Partien. Das Baumaterial der Schale ist kaum eindeutig festzustellen, doch scheinen sie sehr fein agglutinierend zu sein. Es handelt sich um ungekammerte, knäuelige Formen, die eine durchschnittliche Grösse von 0.3 bis 0.5 mm erreichen. Sie sind als G 1 o m o s p i r a s p. anzusprechen. Neuerdings hat A. Wirz (1945) durchaus gleiche Formen aus dem Ladinien des Monte San Giorgio beschrieben und abgebildet. 5. Raibierschichten (Carnien) Das eingangs erwähnte Problem der Schwierigkeit einer Zu- weisung einzelner Schichtglieder des Untersuchungsgebietes zu be« stimmten Stufen der oberostalpinen Trias macht sich besonders bei den Raibierschichten bemerkbar. Obschon sie sich gesamthaft faciell aufs deutlichste vom Hangenden und Liegenden unterscheiden, kann der Uebergang oftmals ein allmählicher sein. Zudem lassen sioh Raiblerkalke im Handstück oft kaum von typischen Arlberg- kalken unterscheiden, ebensowenig wie Raibierdolomite vom Haupt- dolomit. Die Sedimentationsbedingungen des unmittelbar vorange- henden wie auch des folgenden Zeitabschnittes haben also mit Sicherheit auch während der Raibierzeit geherrscht. Infolgedessen ist es durchaus möglich, dass beispielsweise die höheren Lagen det hier als Arlbergschichten ausgeschiedenen Gesteine schon carni- schen Alters sein könnten oder dass anderseits das Carnien auch noch die untersten Schichten des Hauptdolomits umfassen könnte. Umgekehrt ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Raiblerschich- ten zum Teil Ladinien oder Norien repräsentieren. Da sich diese Frage nicht durch paläontologische Funde entscheiden Hess, musste als einzig gangbare Lösung alles zwischen dem im Profil durchge- hend nachweisbaren Arlbergkalk oder -dolomit und Hauptdolomit liegende als Raibierschichten bezeichnet werden. 5'.*
	        

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