Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 66 - Gesetzmässigkeit dem typischen, schwarzen Arlbergkalk in Bänken verschiedenster Mächtigkeit eingelagert, scheinen aber doch in den oberen Teilen der Arlbergschichten häufiger aufzutreten. Das zweite Hauptglied der Arlbergschichten bildet ein Dolomit, der 6ich im Handstück oft kaum vom Hauptdolomit unterscheiden lässt. Im Schichtverband zeigt er aber eine dunklere Anwitterungs- farbe und bedeutend bessere Schichtung, die sich fast ausnahmslos erkennen lässt und häufig auch zu einer deutlich plattigen bis fast schiefrigen Ausbildung führt. Es ist ein hellgrauer, zum Teil bell und dunkel gebänderter, fein zuokerkörniger Dolomit mit staubiger, bräunlichgrauer Anwitterung. Der Arlbergdolomit tritt in wech- selnder Menge in allen Schollen auf, die grösste Bedeutung erreicht er jedoch in der Scholle II in der Gegend des Augstenberges, wo er von Trümpy (1916) als diesen Gipfel allein aufbauendes Schicht- glied aüfgefasst wurde. «Bis jetzt wurde er im Rätikon häufig ver- kannt und als Hauptdolomit angesehen, so vor allem am Schafälpler. Dies trug nicht wenig zu einer falschen Auslegung der Tektonik bei» (Trümpy, 1916). Auf Grund meiner Beobachtungen bin ich nun aber zur Ansicht gelangt, die sich mit der früherer Autoren deckt, dass sich der Hauptdolomit doch in wesentlichem Masse am Aufbau des Augstenberges beteiligt. Doch soll auf die Gründe, wel- che gegen die Trümpy'sche Auffassung sprechen, erst bei der tek- tonischen Einzelbeschreibung eingegangen werden (siehe S. 126.) Rauhwaoken finden sich verschiedentlich in den Arlbergschich- ten; sie scheinen besonders in den höheren Lagen angereichert zu sein und bilden dann den Uebergang zu den Raibierschichten, wobei es oft unmöglich wird, eine scharfe Grenze zu ziehen, so dass die Entscheidung, ob ein derartiger Aufschluss dem Hangenden oder Liegenden zuzuzählen sei, eine rein subjektive sein muss. Aber auch innerhalb der tieferen Arlbergschichten liegen immer wieder ver- einzelte Linsen oder auch mächtigere Bänke rauhwackeartiger Ausbildung, die meist zwischen unveränderten Kalkbänken einge- schaltet sind. Im Gegensatz zu Trümpy neige ich eher zur An- sicht, dass es sich bei der Mehrzahl dieser Rauhwacken um strati- graphische handelt, wobei aber vereinzelt solche tektonischer, Ur- sprungs sicherlich auch auftreten dürften.
	        

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