Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 50 - niylonit, der besonders im nördlichen Teil, des Vorkommens auftritt und an dem sich vor allem der Muschelkalk der Schuppe II betei- ligt. Die häufige Rotfärbung dieses Dolomites deutet er nach dem Schliffbild als eine Folge der Mylonitisierung. Er findet darin auch einzelne Blöcke von Radiolarit-Dolomilbreccien mit tiefrotem, to- nigem Bindemittel, die er mit der «Cenomanbreccie» der rätischen Deoke im Plessurgebiet vergleicht. Im Gegensatz zu Trümpy möchte ich nun aber keine derartige Abtrennung zweier Brecien verschiedener Entstehung und auch verschiedenen räumlichen Auftretens durchführen. Denn einerseits tritt der verkieselte, zum Teil rot gefärbte Dolomit auch südlich des Pfälzerhauses auf und bildet hier, ebensosehr wie im Norden, den Hauptbestandteil des ganzen Komplexes. Weiterhin finden sich sicher sedimentäre Breccien sowohl südlich wie nördlich des Joches; sie entwickeln sich mit aller Wahrscheinlichkeit aus dem homoge- nen, verkieselten Dolomit. Dann kann auch die Auffassung Triim- p y 's, wonach die Scholle II mit Muschelkalk und Partnachschie- fer bis zum Bettlerjoch reichen und sich an der Bildung der Bettlerjochbreccie beteiligen soll, nicht mehr aufrecht erhalten werden (siehe S. 147). Vielmehr endet diese Scholle bereits nördlich des Rückens von P. 2061.7, wobei ihr Muschelkalk noch weiter nördlich zurückbleiben dürfte. Der nach Trümpy zu ihr gehö- rende Muschelkalk ist in Wirklichkeit eben die Bettlerjochbreccie, die auch hier aus grauem und rotem, verkieseltem Dolomit und Dolomitbreccien besteht; seine Partnachschiefer sind tatsächlich die im Hangenden der Bettlerjochbreccie zu findenden Quetschzonenge- steine, die neben reichlichem Schiefermaterial der Aroser Schup- penzone beispielsweise auch Aptychenkalk und Spilit führen. Eine Beteiligung des Muschelkalkes der Scholle II und dessen Umbildung zu einem Riesenmylonit ist somit ausgeschlossen. Weiterhin bin ich zur Auffassung gelangt, dass unzweideutige Radiolarite, die auch im Dünnschliff als solche zu erkennen wären, in der Bettler- jochbreccie nicht vorkommen. Auch vermag ich mir eine Rotfär- bung der Dolomite als Folge einer Mylonitisierung nicht zu erklären; verständlicher schiene mir eine der Bildung der Breccie vorange- gangene, «iderolithische Beeinflussung einer Trias-Landoberfläche,
	        

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