Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 258 — an die sich eine Berme aus kleinen Bruchsteinen gegen das Platz- innere zu anlehnt, wurde schon 1950 festgestellt. Erst weiter aussen hefand sich eine stark rotgebrannte und mit grossen Steinen durch- setzte Schicht, wie wir sie auch in den anderen Wallschnitten fan- den und die, wie es sich auch an dieser Stelle durch Scherbenfundc ergab, von einer frühbronzezeitlichen Wehranlage mit einer durch Brand zerstörten Holzkonstruktion herrührt. Ob es sich nur um eine Wehranlage der frühen Bronzezeit handelt, oder ob meh- rere iBauperioden vorliegen, konnte in diesem Schnitt nicht fest- gestellt werden. Besser ist der Befund über die jüngste, vermutlich eisenzeit- liehe Wallanlage, deren inneres und äusseres Haupt in einem Ab- stand von etwa 3,20 m und in einer Höbe von 3,60 m klar ersicht- lich war. Die Zwischenschicht bestand aus Steinen und Löss. Auch liier zeigte sich im Schnitt und im Profil die innere, an die Mauer angelehnte Berme aus kleinen Steinen sehr deutlich. Ueber der inneren Berme und vor der äusseren Mauerkamte lag gut ein Meter hoch der Löss. Die obersten Mauerkanten reichten herauf bis zur heutigen Höhe des Walles. Unklar sind also noch die Verhältnisse im unteren äusseren Wallteil. Eine Verfolgung der Mauerfr;onten und Sleinlagen in der Längsrichtung des Walles ergäbe jedenfalls ein besseres Bild. An der Wallaussenseite wurde schon im Vorjahr durch den Schnitt 12b (Jb. 1950, Abb. 1) die jüngste Wallmauer freigelegt. Im östlichen Teil dieses Längsschnittes wurde nun, anschliessend an Schnitt 10, ein Feld von 2 X 2 Meter bis auf den Fels ausge- graben. Die Wallsteine der älteren Wehranlage wurden entfernt. Es machte den Eindruck, als ab sie dem jüngsten Wall als Stütze vor- gelagert worden wären, ähnlich wie im Schnitt 12c. Der rotge- hrannte Kern der alten Anlage lag direkt .unter der jüngsten Mauer. Im tiefsten Teil, auf dem Fels, lag wieder, in einer Höhe von 50 cm die neolithische (Michelsliergcr) ICuIturscjiicht .mit viel Scherben und Knochen. Da aber an dieser Stelle, wegen des steilabfallenden Felsgrundes, ein Wohnplatz nicht denkbar ist, tnuss es sieh um Abfall handeln, der von einer höher gelegenen Wohnstcllc in diese Felsinulde geworfen wurde.
	        

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