Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 20 — Schichtreihe orogenen Einschlags, deren vom Neokom his zu den Couches rouges reichende Kreideglieder den südlichsten Teil des untersuchten Gebietes einnehmen. Als nächsthöheres tektonisches Stockwerk folgt die Quetschzone. Unter diesem Begriff werden Gesteine zusammengefasst, die sicher grösstenteils unterostalpinen Ursprungs sind. Die Hauptmasse bilden neben Ophiolithen der Aroser Schuppenzone deren Sedimente, die fast vollständig nach- zuweisen sind. Die noch immer nicht sicher beheimatete Bettlerjoch- breccie wird auf Grund von Aehnlichkeiten mit unterostalpinen Ge- steinen des Oberengadins ebenfalls zur Aroser Schuppenzone. ge- stellt. In einigen wenigen Aufschlüssen der Quetschzone finden 6ich sodann stark mylonitisierte Granite und einige Couches rouges-Lin- sen der Sulzfluhdecke sowie etwas Falknisgault. Der grösste Teil des Untersuchungsgehietes liegt im Bereich der Lechtaldecke mit ihrer mächtigen, vom Buntsandstein zum Hauptdolomit durchgehen- den Triasfolge oherostalpiner Fazies. Die weiter östlich auftretenden jüngeren Glieder der Lechtaldecke fehlen im Gebiete des Fürsten- tums Liechtenstein. Für ein primäres Aussetzen dieser jüngeren Sedimente bieten sich keine Anhaltspunkte; ihr Fehlen dürfte viel- mehr auf die Wirkung der Erosion zurückzuführen sein. Gegenüber der Darstellung D. Trümpy's (1916), der die stratignaphischen Verhältnisse des westlichen Rätikons eingehend schildert, ergeben sich für die Triasserie um weniges abweichende Resultate. Sie be- treffen vor allem die Raibierschichten, denen auch relativ mächtige carbonatische Gesteinsschichten zugeschrieben werden- müssen. D. Trümpy (1916) hat auch die tektonischen Strukturen meines Untersuchungsgebietes weitgehend richtig erkannt. Doch gelangte ich, vor allem auf den Arbeiten 0. Ampferer's auf- bauend, im Einzelnen zu anderen Resultaten. Das tektonisch tiefste Element ist der. Flysch, auf den die höheren Einheiten überschoben sind. Er greift im Bereiche des Valorschtales zwischen zwei Trias- schollen ins Untersuchungsgebiet ein. Die unterostalpine Falknis- decke mit ihrem häufigen Wechsel starrer und plastischer Gesteine zeigt eine intensive Gross- und Kleinfaltung. Mit der Falknisschuppe baut sie das Massiv des Naafkopfes auf und fällt kaskadenärtig gegen Norden zuni Bettlerjoch und Gritschner Naaf ab, wo sie von der Lechtaldecke überlagert ist. Diese weist mit den mächtigen
	        

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