Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 189 — Die Schuppe von P. 2251 bietet neuerdings interessante Ein- blicke. Wie bereits beschrieben wurde, bildet sie eine kleine, E — W streichende Mulde, die axial gegen Osten absinkt. Sie passt sich in ihrer Muldenform weitgehend der Unterlage an, indem sie ober- halb des Bettlerjoches über eine mächtige Lage der Bettlerjoch- breccie und Quetschzone nach Norden abtaucht und im Norden über die abfallende Unterlage des Hauptdolomits nach Süden ein- fällt. (Prof. 11.) In den mittleren Partien erscheint die Sohle der Mulde wie abgewetzt, so dass die Schichten des Muschelkalks von der Ueberschiebungsfläche diskordant geschnitten werden. Die Schuppe wird unterlagert durch eine Quetschzone, die sich von der des Bettlerjoches ablöst. Zusammenfassend kann über die Reliefüberschiebung der Gor- fionscholle folgendes ausgesagt werden. Bevor diese durch den E — W Schub in ihre heutige Lage gebracht wurde, hatte die Erosion die Scholle I und II schon weitgehend zersägt. In die alte Hoch- fläche Augstenberg-Gamsgrat war die Lücke des Sareiser Joches ge- schnitten worden; auch der Uebergang des Bettlerjoches bestand be- reits damals. Ueberhaupt scheinen die Oberflächenformen schon weit- gehend den heutigen angeglichen gewesen zu sein. Auf dieses Relief wurde nun die Gorfionscholle geschoben. Aus dem Gamperdonatal, das bestimmt noch nicht die heutige Tiefe erreicht hatte, aufstei- gend, überwand sie zunächst den untern Steilhang. Im Norden fuhr sie in die Lücke des Sareiser Joches, wobei die Schichten, die über den engeren Taleinschnitt selbst zu liegen kamen, einbrachen und eine dem Untergrund angepasste Muldenform annahmen. Im Sü- den reichte der Steilhang in grössere Höhe und mündete auf ca. 2100 m in den Rest der alten Hochfläche des Augstenberges. Auch hier wiederum folgte die Scholle der Form des Grundreliefs, stieg über den Steilabfall hinauf und legte sich auf die Hochfläche, auf der sie, kleinere Schuppen an ihrer Basis ausbildend, noch ein Stück weit nach Westen vordrang. Diese ursprünglich wohl zusam- menhängende Platte wurde dann wiederum von der Erosion zer- schnitten; dadurch wurde sie in einzelne Schollen getrennt und wurde die frühere Oberfläche zum Teil wieder aufgedeckt; diese ist
	        

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