Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 181 — chanisch ähnlich sich verhaltenden Gesteinslagen, wie im Flysch des Valorschtales, unterscheidet sich das Verhalten der Quetschzone in nichts von den andern Stellen. Es ist eine häufige Erscheinung, dass Keile und Schubsplitter der Quetschzone sich von der Basis ihrer Scholle ablösen und in das plastische Liegendgestein eingespiesst werden oder dass diese Schichten zwischen die Quetschzone und die dazugehörige Scholle eindringen. Das Einspiessen der Quetschzonenkeile ist wohl ebenfalls als durchaus passiver Vorgang aufzufassen, indem diese Elemente in sekundäre Bewegungsflächen der Liegendschichten gelangten und infolge untergeordneter Differentialbewegungen an ihnen verscho- ben wurden. Beispiele für dieses Verhalten finden wir am Rücken zwischen Gritsch und Hundstäle, wo Gips, der Anlass zur Bildung etlicher Dolinen gab, zwischen Quetschzone und Muschelkalk der Scholle II eindrang. Nördlich des Nospitzes liegt ein allseitig von Raiblerschichten umgebenes Vorkommen der Quetschzone in ca. 300 m horizontaler Entfernung von der Basis des Muschelkalks. Auch vom Schlucher und aus dem Valorsch sind entsprechende Er- scheinungen bereits beschrieben worden. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass sich die Quetschzone nirgends in glei- cher Weise in die Basis der zugehörigen Scholle einbohrt, da diese überall von kompetenten Schichten, Muschelkalk oder Bundsand- stein gebildet wird. Das fast zur Regel werdende, oberflächliche Herumliegen der Quetschzonengesteine, besonders dort, wo sie im Verband der Raib- lerschichten auftreten, ist wohl eine Folge der Verwitterung, wie dies Ampferer schon vermutete. Wegen ihrer grösseren Wider- standsfähigkeit sind sie durch die Erosion aus den weicheren Raiblerschichten herauspräpariert worden, sodass eindeutig an- stehendes Gestein eher die Ausnahme bildet und auf besondere Umstände zurückgeführt werden kann. So ist beispielsweise die Quetschzone des Gebietes Bettlerjoch-Gritsch-Augstenberg nicht sichtbar mit Raiblerschichten verbunden, sondern mit Hauptdolo- mit oder Muschelkalk; die Erosion konnte hier nicht die gleichen Erscheinungen bewirken wie an andern Orten, 1 2 *
	        

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