Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 177 — ten Wand an gegen Westen hebt er sich langsam heraus und schei- det die Frassenschuppe im Norden von der Lechtaldeckenmulde, eine Unterscheidung, die östlich des Johanneskopfes infolge des Abtauchens der tieferen Schichten nicht möglich ist. Wegen des Axialanstieges gegen Westen taucht bei Latz (nordwestlich Nüzi- ders) die tiefe Trias unter den Raiblerschichten auf und streicht in die Basis des Klamperschroffens. Hier verschwindet der Nord- flügel des Deckensattels nach Richter, so dass der Muschel- kalk des Sattelkerns die Basis der Drei Schwesternscholle und da- mit der oberostalpinen Decke überhaupt bildet. «Genau wie der Klostertalsattel nach SW im Rätikon zur Basis einer Schuppe wird, so erleidet der Sattel von Nüziders dasselbe Schicksal.» Zwischen dem Deckensattel von Nüziders und dem des Klostertales liegt die grosse Lechtaler Deckenmulde, die somit im Hauptdolomit des Ochsenkopfes beginnt. Nach der in der vorliegenden Arbeit ver- tretenen Auffassung erhebt sich nun aber, im Gamptal beginnend, gegen Westen von Neuem eine Aufwölbung, deren Südflügel weiter westlich als Schönbergscholle dem Nordflügel ein Stück weit über- schoben ist. Es erscheint deshalb möglich, anzunehmen, dass der Deckensattel von Nüziders in diese Antiklinale sich fortsetzt, dass also vom Gamperdonatal an der Nordflügel des Sattels wieder vor- handen wäre. Konsequenterweise müsste dann die Drei Schwestern- Gallinakopfscholle mit der Frassenschuppe parallelisiert werden. Jedenfalls scheint auch im Gebiet des Fürstentums Liechtenstein das von Richter genannte Bauprinzip gültig zu sein, wonach sich aus der Ueberschiebung eines Deckensattels Schollen entwickeln können, wobei allerdings der Einfluss der Erosion, insbesondere in den Antiklinalgebieten, nach meiner Auffassung von Bedeutung gewesen sein muss. I>. Das Probien der Quetschzone Die Einschaltung fremdartiger Gesteine in die Schichtpakete der Lechtaldecke ist eine im Rätikon sofort auffallende Erschei- nung. Bereits A. Escher von der Linth (1853) beschreibt vom Bettlerjoch einen Spilitfeis und rot und grün gestreiften Kalk (= Aptychenkalk). Von den folgenden Bearbeitern des Rätikons hat sich dann vor allem W. v. S e i d 1 i t z mit dieser Frage wieder 1 2
	        

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