— 174 — den. Alle diese Bedingungen scheinen mir nun für die Farntobel- scholle zuzutreffen. (Prof. 15.) Demzufolge kann die3e Erklärung hier sinngemäss angewandt werden. Es muss nun aber noch das Vorhandensein der Quetschzonen gesteine im Gamptal, am Mattajoch und auf Sass in diesem Zusam- menhang betrachtet werden. Im Gamptal ist eine Erklärung leicht möglich, da der Einfhiss der Untervorschiebung der Schönberg-, schölle im Osten nicht an einer' scharfen Linie plötzlich ausgesetzt haben wird, sondern eher allmählich ausklang. Dadurch wurden die Gesteine des Untergrundes noch bis zu einem gewissen Masse in die äusserst leicht beweglichen 'Gipsmassen eingespiesst. Ueber- haupt muss die ungeheure Anhäufung von Gips in dieser Gegend und bis zum Schlucher die Ablösung der Schönbergscholle stark erleichtert haben. Wie wir gesehen haben, wurde beim Aufschub der Scholle II deren liegende Quetschzone in die Raiblerschichten nördlich des Schluchers eingespresst, wobei auch die kompetenten Schichtlagen der Raibier zerbrochen und in mehr oder weniger regelloser Lagerung in den Qips eingebettet wurden. Dabei ist es durchaus wahrscheinlich, dass einzelne Keile der Quetschzone ent- lang bestimmten Bewegungsflächen sich aus ihrem Zusammenhange lösten und bereits in dieser Phase verhältnismässig weit nach Nor- den vordrangen. Beim Untervorschub der Schönbergscholle, deren Ablösungsfläche vom Hangenden in die gleichen Gipsschich- ten zu liegen kam, wurden diese isolierten Keile der Quetschzone erneut von der Bewegung ergriffen und nach Norden verschleppt (Prof. 9.). So erklärt sich deren vereinzeltes Auftreten auf Stachler und am Sass Fürkle. Was das Vorkommen am Mattajoch betrifft, so trifft diese Erklärungsweise hier weniger zu, da dieses Vorkom- men schon zu weit im Norden liegt. Zutreffender erscheint mir die Möglichkeit, dass diese Quetschzone aus dem Liegenden aufgepresst wurde. Ampferer (1929a) erwähnt als Begleiterscheinung der beschriebenen Kerbwirkung das Einpressen leichter beweglicher Schichtenmassen von unten her in die durch die Abtrennung ent- standenen Lücken und Fugen. Am Mattajoch befinden wir uns am Gstrand der Schönbergscholle, an einer Stelle also, die nicht mehr im Zusammenhang mit der östlichen, Fortsetzung der Schichten