Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 137 — glomeratischen Breccie, wie sie bereits vom Schlucher beschrieben wurde. Am Fussweg wenige Meter weiter nördlich trifft man auf rötlichen, tonigen Sandstein mit Schiefern und etwas Quarzit. Es handelt sich wahrscheinlich um die gleichen Gesteine, wie sie anste- hend im Schlucher vorkommen. Ampferer (1937a) schreibt, d»3s die roten und grünen Einlagerungen im Gip? in der Tiefe der Einrisse nördlich des Schlucher recht gut aufgeschlossen seien. Da die oberen Teile des südlichen Sasstobel den einzigen tieferen Ein- schnitt in diesem Gipsgelände bilden, muss er wohl auf dieses Vor- kommen hingewiesen haben, obschon es sich nicht um einen guten Aufschlug* handelt. Weiterhin ist in dem von Dolinen übersäten und mit Legföhren dicht überwachsenen Gipsgelände keine Spur der Quetschzone zu finden. Erst am Sassfürkle selbst trifft man wieder auf derartige Gesteine, die aber nicht anstehen, sondern beim Strassenbau verwendet wurden oder spärlich im Schutt herum liegen. Es sind Weissfluhsandsteine, Glaukonitquarzite und Apty- chenkalke. Anstehend sind nur die Raiblerschichten, die, wie be- reits erwähnt, von Westen her bis zum Fürkle auch Kalke und Do- lomite führen, östlich der Strasse jedoch nur noch aus Gips beste- hen. Von hier bis Matta ist durch Moränenböden und durch die ausgedehnten Schuttströme des Ruchberges alles der Sicht entzogen. Somit ist die Quetschzone, die nach Trümpy und Schu- macher den zu Scholle II gehörenden Hauptdolomit des Ochsen- kopfs mit dessen liegendem Raibiergips von den Raiblerschichten des Südteils der Scholle I trennen soll, nur an einigen wenigen Stellen aufgeschlossen, von denen zudem keine einzige als sicher anstehend bezeichnet werden kann. Dass es sich um glaziale Verschleppung handeln könnte, ist in Betracht zu ziehen, aber wenig wahrschein- lich. Vielmehr scheinen die wiederstandsfähigeren Quetschzonen- gesteine durch die Verwitterung aus dem Raibiergips herausgelöst worden zu sein, so dass sie heute als isolierte Blöcke oberflächlich herumliegen. Wegen der geringen Böschung blieben sie dann wohl mehr oder weniger an Ort und Stelle liegen. Allerdings müssten sie nicht nur an den beschriebenen wenigen Stellen zu finden sein, wenn es sich hier um eine in der normalen Weise auftretende Quetschzone handelte. Diese Zone ist noch viel stärker zu isolierten Linsen zerrissen, als es gewöhnlich der Fall ist; sie lässt sich nicht
	        

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