Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 103 — liebste Erhebung den Ochsenkopf auf (2286.0 m). Sie besteht gänz- lich aus Hauptdolomit, der seine typischen Verwitterungsformen zeigt mit wild zerschrundeten Felsen und ausgedehnten Schutthän- gen. Diese bilden einen reizvollen Gegensatz zu den weiten Alp- weiden der tieferen Lagen, die auf den Raiblerschichten liegen. Das scheinbar ruhig gelagerte Massiv zeigt eine ziemlich komplizierte Tektonik. Schon Trümpy erwähnt (1916) eine Mulde mit flachem Nordschenkel und senkrechstehendem Südschenkel im Südteil und eine ziemlich intensive Verfaltung im Nordteil. Verdam (1928) beschreibt die Tektonik etwas eingehender und bezeichnet diese Region als ein Gebiet der Interferenz zwischen dem S — N Schub und den NW gerichteten Bewegungen. Es soll später auf diese Er- scheinung zurückgekommen werden (siehe S. 161). Beim Aufstieg zum Gamsgrat sieht man die Hauptdolomit- schichten durchschnittlich N 126° E streichen und bis zu 83° gegen SW einfallen, (Prof. 8.) Es ist dies der überkippte Südschenkel der von Trümpy erwähnten Mulde, die sich in den Fundelkopf fort- setzt und in der Gegend des Haselheerbodens einen Kern von Kös- senerschichten aufweist. Im Westaibsturz des Gamsgrates biegen die Hauptdolomitschichten bald um zu normaler Lagerung bei ähnli- chem E — W Streichen und steilem Nordfallen. Weiter gegen Norden fortschreitend ändert nun das Streichen rasch; bereits am Ochsen- kopf weicht es von der N — S Richtung nur um wenige Grade gegen Osten ab. Das nunmehrige E Fallen von 40* bis 80° ist dem axialen Gefälle gleichzusetzen. Dieses führt dazu, dass im tief ein- geschnittenen Gamperdonatal die liegenden Raiblerschichten schon nicht mehr aufgeschlossen sind. Gegen den Ruchberg zu biegt die Schichtlage weiter um bis zu NE Streichen. In der Gegend des P. 2140, nördlich des Ochsenkopfes, fallen die Schichten noch im- mer mit über 50° gegen Osten. Im westlichen Felsgehänge jedoch biegen die Hauptdolomitbänke allmählich auf, stehen senkrecht und fallen in den ersten Felsköpfen oberhalb Obergöra bereit» mit 73° gegen WNW. Es bildet der Hauptdolomit hier also eine SSW — NNE streichende Mulde mit etwas überkipptem Westschenkel. (Prof. 1, 2.)
	        

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