Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1950) (50)

— 108 — Borschtplateaus als auch gegen die axiale Eehiingerippe des Kadels die Löß- und Kulturschichten auskeilen. Die Beobachtung gilt ebenso für die neolithischen Wohnstellenhorizonte, da Feinsand haupt- sächlich in den randlichen Mulden und Vertiefungen im Windschat- ten Ablagerung fand. Die metallzeitlichen Hütten auf diesen lößge- füllten Mulden und Vertiefungen im Schutze der lateralen Befe- stigungswerke lagen also hinter einer Art künstlichem Wind- und Wetterschirm und, was sicher nicht belanglos sein konnte, im toten Winkel der Flugbahnen von Wurfgeschossen. Nur soweit es sich um reine Zweckbauten fortifikativen Charakters, z. B. um das noch zu klärende Trümmerfeld — wahrscheinlich einst ein turmartiges Ge- bilde auf der südlichen Hochkuppe des Kadels ") oder um die durch gewaltige Findlinge angezeigte südliche Torauffahrt zur Hoch- kuppe handelt ^), stehen sie außerhalb dieser Gesetzmäßigkeit. Die Sicherungsanlagen auf dem Borscht waren im Gelände z. T. noch sichtbar und sind nun durch die verschiedenen Grabungen Becks geklärt: Auf der Hochkuppe verzahnte Randwälle verschiedener Bauperioden und je ein nördlicher und südlicher Abschnittswall zur Sicherung des Vorhofgeländes und damit des Zuganges zur eigent- lichen Siedlung. Komplizierter ist das Wallsystem am Kadel. Ober- flächig waren nirgends Sicherungsbaureste feststellbar, nur schwach ausgeprägte Hangkanten um das Hochplateau und das westliche Vorhofgelände. Die heurige Grabung zeigte, dasz das ca. 170 m lange Hanggelände zwischen Hochkuppe und Vorhof gleichfalls durch mehrere Wälle gestaffelt und flankiert war, daß stellenweise zwei in Abständen von mehreren Metern am Rande des östlichen Hoch- plateaus und im Häng verlaufende Wälle die weniger geschützte Ostseite gegen die südliche Hochkuppe sicherten und daß diese, die ocrteidigungstechnisch schwächste Stelle der Höhensiedlung im Schnitt- punkt zwischen Hochkuppe und flachem Sudliang, wahrscheinlich durch einen Turm Verstärkung erhalten hatte. Die Wallkonstruktion an sich ähnelt in verschiedenen Einzel- heiten besonders auf dem westlichen Podium derjenigen vom Vorscht- hochplateau ^), nur dasz der Erhaltungszustand der Kadel-Trok- kenmauerwerke, besonders der Fassade des äußeren und inneren Hauptes der älteren Mauerzüge stellenweise ein besseres ist"), fo etwa wie am Vorwall der Borschtsiedlung^). Am Rande der
	        

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