Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 9 — schiveren Fall erheben und zeigen, daß wir die harten Schläge des Schicksals männlich ertragen können. Wir sind uns selbst die Nächsten; die Bande der Natur und der zärtlichsten Liebe, und endlich gegenseitiges Unglück knüpfen uns unauflöslich aneinander. So wollen wir bleiben bis an's Ende trotz aller Stürme des Schicksals. Ich vollende, was ich angefangen habe, und werde Euere Freude, da ich die der Mutter nicht werden konnte. Wenn wir so leben, und mit Liebe einander zur Hand gehen, so haben wir die Aeltern geliebt, und im Grabe noch werden sie sich ihrer Kinder freuen. Dies ist der Dank, den wir ihnen zollen können. Ihr führet die Wirthschaft gnt und weise, seyd mein Trost und meine Stütze, nnd so bleibt es im Alten. Was meine Aeltern waren, das seyd Ihr Von nun an laßt mich Mitwisser uud Theilnehmer Euerer Geschäfte seyn. Ich werde Euch beistehen mit einem guten Rathe. Wir wollen in Allem eine Seele seyn, und uns gegenseitig zum Guten aufmuntern. Wo vereinte Kräfte, wenn auch auf verschiedenen Bahuen, zu einem Zwecke mit Klugheit und Vorsicht arbeite!?, da geht alles geschwind und glücklich von Statten." Bezüglich seiner eigenen Verhältnisse bemerkt er in diesem Briefe, daß es ihm jetzt ziemlich gut gehe, er habe beim Herrn v. Teltscher ein anständiges Quartier und gute Kost und überdies noch 15 fl. R. W. monatlich für den Unterricht von dessen Knaben. Trotzdem sehe er sich aber noch genötiget, die Hilfe der Brüder in Anspruch zu nehmen, teils um Vor- gestrecktes zurückzugeben, teils wegen neuer Anschaffungen. Am Schlüsse des Briefes legt er den Brüdern noch in besonderer Weise — und es ist dies wieder ein so schöner Zug seines liebevollen Bruderherzens — die Erziehung des jüngsten damals zwölfjährigen Brnders Mathias ans Herz, wie er sich auch in den späteren Briefen wiederholt mn denselben interessiert, und schließt mit den Worten: „Und nun, Brüder, wollen wir uns umarmen nnd uns gegenseitig trösten, und brüderlich lieben, daß wir den großen Verlust weniger schmerzlich empfinden. Der Segen Gottes wird uns baun tausendfach unser Unglück i) Vaters des Alt-Vorstehers und Landtagsabgeordnetcn Jakob Kaiser in Mauren und des Professors an der Universität Livorno und Lavaliers «lollkl Loroua cl'ltnlia Johann Kaiser.
	        

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