Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 49 — Der geben ist an sandt Barthlameus des heutigen Zwelspotentag, als man zelt nach der Gepurt Cristi unsers Herrn Tausend vinfhundert dreißig und ain." Im Jahre 1577, also 46 Jahre später, fand durch die Bormünder der Grafen Carl Ludwig und Rudolf von Sulz eine Revision dieser Erbordnuug statt. Eine weitere uud umfangreiche Revision erfolgte endlich unter Graf Carl Ludwig von Sulz (1572 —1613), welcher den kaiserlichen Notar Jakob Beck und noch einen Rechtsgelehrten damit betraute, ein gleichförmiges Erbrecht für die Grafschaft Vaduz und die Herrschaften Schellenberg und Blumenegg ') zu verfassen. Pfarrer Josef Grabherr in Satteins, ein um die Geschichte Vorarlbergs verdienter Forscher, hat diese Erbordnung im 37. Jahresbericht des Voralberger Museumsvereines vom I. 1898 unter dem Titel „Blumen egg er Landsbrauch" wortgetreu veröffentlicht. Der Wortlaut ist, wie ich beim Vergleiche konstatieren konnte, genau derselbe, welcher sich in den obengenannten von mir gesammelten drei „Landsbräuchen" vorfindet. Jedoch sehlt in dieser Veröffentlichung die, wie wir nachher sehen werden, immerhin bemerkenswerte Einleitung zur Erbordnung. Grabherr sagt in dem Vorworte, welches er seiner Ver- öffentlichung vorausschickt, daß unzählige Urkunden während seiner Studien über Blumenegg auf diesen „Landsbrauch" und dessen Einzclbestimmungen hinwiesen, daß es bisher dennoch nicht gelingen wollte, denselben im Wortlaut nnd Zusammen- )̂ Die Herrschaft Blumenegg gehörte im 13. Jahrhundert den Grasen von Werdenberg, kam bei den Besitzteilungen derselben dann an die Sarganscr- und im I. 1342 an die Vaduzer-Linie. (Vgl. Jahrbuch unseres histor. Vereins v. 1304 S. 238.) Blumenegg blieb im Besitze der Herrn von Vaduz bis zum Jahre 1613, da Graf Rudolf von Sulz diese Herrschaft an das Kloster Weingarten verkaufte. (Vergl. Kaiser, Geschichte des F. Liechtenstein S. 3S6.) Im 1.1804 kam Blumenegg an Oesterreich, bei dem es mit einer kurzen Unterbrechung von 1805—1814 (da es in Folge des Preßburger Friedens Bayern zugchörte) bis heute verblieb. (Vergl. die Monographie über Blumenegg von Professor Zösmair im Voralberger Volksfreund, abgedruckt im Liechtenstein. Volksblatt Nr. 28 und 29, Jahrgang 1904.)
	        

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