Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 45 — Zum Vinften, ob enichle Kiuder one Leiberben abstürben, und etwas in gemelter Gestalt in erbsweis an sie gefallen wäre, wo dann dasselbig ir ererpt Gut haim gefallen fölte. Zum sechsten wie auch Vatter und Muter, ire eliche und ledige Kinder erben sollen uud mugen. Zum sib enden, ob am Mensch etwas Unfertigs') uff im hette, wie er dann dasselbig widerkären und geben sötte. Zu dem letsten, wie inen in der gemelten Hcr- schast not wär ain gewonlich Landsgewer. Also uff selich ir Anpringen der angezaigten Artikhel haben wir uns gar aigentlich betracht und deßhalben Rat gehabt ains Vicarii und gaistlichen Richters zu Chur und andern verstendigen Leuten, und sezen und wellen, das nun hinfüro dise Artikhel und Mainnngen, hernach folgende, in gemelter unser Herschaft Vaduz gehalten und in Gerichtsgebungen, wo es dise Artikhel cnnen oder mer, als hernach stat, anrieren würde, daruff gericht, denen statt und Glauben gegeben werde, und darwider mit kainn Urtell gericht, sondern gestragkhs one Hinred, Jntrag, Hindernus Bekümmerung aller Gericht und Sachen also beleiben lassen, khainen den andern änderst über selichs nit anlangen, fürnemen noch hindern, mit khainen Ge- richten noch Sachen, weder gaistlichen noch weltlichen, ganz in kainem Weg. Und wellen zu dem ersten, ob ain Mensch mit Krankheit beladen wäre uud etwas verschaffen wölte, das dann alwegen zwen Piderman zu Zeugen und der Priester darbei selten sein, es wär dann Sach und zu besorgen Arglist und ander Verfürung. Alsdann sind der- selben Zeugen nit genug, sondern sellen mer Zeugen darzu beruft werden, damit verstanden des Verschaffers besinten Willen. Und wo selichs in ander Weg änderst gehalten würd, sollen dieselben Testament und letzte Willen nichts bedeuten und kraftlos haißen und sein. „Unfertigs" — unrecht erworbenes Gut.
	        

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