Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1905) (5)

— 34 — Kraft verläßt. Auch ein kleines Völklcin, wenn es treu zu- sammenheilt, vermag viel und macht fich wohlgefällig vor Gott und den Menschen." „Man sagt: Die^kteinen deutschen Staaten sollen großcrn einverleibt werden. Allein das kann nicht geschehen, wenn die kleinern Staaten nicht wollen. Eine freie, einfache bürgerliche Ordnung wird uns der Fürst gewähren, und wenn er die Trene sieht, die man ihm beweist, wird er nicht ermangeln, dieselbe zn achten und thatsächliche Beweise zu geben, wie er- freulich ihm dies ist, und sein Herz wird gerührt sein." „Dabei muß das Land streben, in seiner Verwaltung uud Einrichtung unabhängig zu sein, soweit dies die allgemeine deutsche Verfassung zuläßt. Die Verpflichtungen, die wir gegen Deutschland haben, müssen wir gewissenhast erfüllen, weil wir nur so unsere Selbständigkeit erhalten können. Wäre es aber der Fall, daß diese Selbständigkeit größere Opfer von uns ver- langte, als wir zu tragen im Stande sind, so wird der Fürst mit seinem Vermögen im Lande die nöthigen Zuschüsse dar- reichen. Wäre dies aber nicht, was keineswegs anzunehmen ist, so ständen dem Lande immer noch alle gesetzlichen und rechtlichen Mittel offen, um aus seiner Übeln Lage zu kommen." „Wenn ich alles genau betrachte und überlege, so ist, ich muß es wiederholen, das Beste sür uns, daß wir die gesetzliche Ruhe um jeden Preis aufrecht erhalten und daß alle gutge- sinnten, verständigen und vaterländisch denkenden Männer das Regierungsamt in Vaduz in diesem Bestreben unterstützen." „In Ruhe wollen wir die Dinge abwarten, die die Vor- sehung über Deutschland verhängt nnd uns nie in die Ange- legenheiten unserer Nachbarstaaten mischen. Es ist klug und weise, die Nachbarschaft uns günstig und gewogen zn erhalten; denn fo wird sie uns uützlich sein, wie sie im entgegengesetzten Falle nns.großen Nachtheil zufügeu könnte. Wir dürfen nicht so leicht auf deutsche Hülfe pochen; denn fie ist ferne und könnte uns theuer zu stehen kommen." „Wenn wir unsern Vortheil recht verstehen, können wir ein Völklein vorstellen, das Niemandem gefährlich ist, aber
	        

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