Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

— 75 — 1514 der Altar Yvo Strigels für die Kirche auf dem Tarrfcher Bühl bei Mals im Vintschgau überwinden konnte, fo hätte er auch für Kern zu bestehen sein müssen. Übereinstimmende Züge in Einzel- heiten, besonders in der Eewandgestaltung. sind denn auch nicht zu verkennen; doch ist dem Ganzen eine freiere und bewegtere Auf- fassung zu eigen, als wir sie bei Kern antreffen, und wir werden daher damit rechnen müssen, daß das Gemeinsame sich hier auch durch den Zeitstil erklären läßt und nicht an eine besondere Werk- stattradition gebunden ist, da nicht — wie in den zuvor beschriebenen Fällen — andere Merkmale beweisend hinzutreten. Dieser Borbe- halt wird auch nahegelegt durch Skulpturen aus dem Bodenseegebiet, etwa die Marienfigur in Owingen (um 163V) und Vermatingen (um 1650).') Auch solche Fragen müssen nun der weiteren Vorarlberger Forschung vorbehalten bleiben, da die Liechtensteiner wie auch die Bündner Denkmäler Wesentliches zu ihrer Lösung nicht mehr bei- zutragen vermögen. Immerhin dürften die vorangegangenen Betrachtungen schon erwiesen haben, daß hier ein uns zuvor unbe- kannter Meister von ausgeprägtem charaktervollem Profil und nicht geringem Können in unseren Gesichtskreis getreten ist. Nur anhangsweise soll noch beigefügt werden, daß im gleichen Jahrhundert — jedoch in seiner zweiten Hülste — ein weiterer Feldkircher Bildschnitzer in Liechtenstein erscheint. Als die Kapelle in Nendeln (1935) abgebrochen und ihr Hochaltar zur Verfügung des „Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein" maga- ziniert wurde, da fand sich ein Schriftstück, das nicht nur vom Neubau und der Weihe der beiden Altäre des Gotteshauses am 1V. Oktober 1686 berichtet, sondern auch die Meister nennt, die sie geschaffen, (f. Anhang S. 78) >) Abbildungen bei S. Lauterwasser und Es. Poensgen, Madonnen am Bodensee. ltberlingen 1947, Abb. 33 und 46.
	        

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