Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

— 72 — kanntgabe seines Vorarlberger Oeuvre muß der österreichischen Kunsttopographie vorbehalten bleiben, doch hat, was Feldkirch an- langt, eine erste sür diese Betrachtungen angestellte rasche Umschau bereits ergeben, daß in drei Gotteshäusern der Stadt Skulpturen vorhanden sind, die ihm zugeschrieben werden dürsen, wenn auch die Untersuchungen dadurch etwas erschwert sind, daß alle diese Werke mit dicken Schichten neuerer Fassung überzogen sind und ihr ursprünglicher Eindruck also 
verfälscht ist. Hier ist vor allem die Magdalenentirche in Levis zu nennen, in der wohl der gesamte plastische Schmuck der Altäre, die klar erkennbar auf eine einheitliche Konzeption zurückgehen, unserem Meister zugeschrieben werden kann. Alle drei Aufsätze sind bekrönt von kreisförmigen, mit Reliefs gefüllten Kartuschen, wie wir sie in Eschen und Triesen begegnen tonnten, und man darf sagen, daß die Halbfigur Gottvaters in der Kartusche oes Hochaltars geradezu eine Replik des entsprechenden Wertes in Triesen darstellt. (Abb. 11) Neben deutlichen Übereinstimmungen im Faltenstil finden wir auch hier an einigen Statuen das wiederholt erwähnte seltsame Grübchen über dem Kinn wie in Triesen. Es verbietet uns kein tristiger Grund, die auf der Kanzel angebrachte Jahreszahl 1648 annähernd auch auf die Erneuerung der Altäre anzuwenden, sc^aß also die Figuren um 1636 entstanden sein dürsten. Von diesen Werten nun führen wieder Verbindungen zu beiden Altarfiguren in der Frauenkirche beim Churer Tor — sie stellen St. Agatha und St. Sebastian dar — sowie zu der Schmerzensmutter aus der Evangelienseite von St. Johann. Diese Feststellung tonnte der Bearbeiter der Kunsttopographie des Kreises Feldkirch, Prosessor Dr. Dagobert Frey, noch durch wichtige Ergebnisse erweitern. ') Einmal durch den Nachweis verschiedener, ossenbar aus Kerns Händen stammender weiterer Figuren, so einer Muttergottesstatue in ^aterns und einer (wie in Triesen) aus Maria, Zt. Dominikus und Katharina^) bestehenden >> Für seine ireundlichen 
Mitteilungen sei ihm auch an dieser Stelle der verbindlichste Dank des Versassers ausgeivrochen. -> Zwei ganz ähnliche Statuette» von St. Dominikus und Katharina über dem nördlichen Seitenaltar der alten Piarrkirche zu Eötzis gehören ohne Zweisei auch in den Werkkreis Kerns, während die Muttergottesfigur, der sie heute 
beigestellt sind, erst aus der 
zweiten viilste des 17. Jahr- hunderts iwmml. Die Figuren in 
Meininnen s, Abb. li 
und 2t>.
	        

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