Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1948) (48)

— 58 — Herrschaften Vaduz und Schellenberg, das Ober- und das Unterland also, in 
getrennten Abschnitten zusammengefaßt werden. Bei jeder Gemeinde geht nun wieder 
ein Abschnitt mit kurzen Notizen historischen und siodlungsgeschichtlichen Gehaltes voraus, wobei besonderes Augenmerk aus die Kirchengeschichte gerichtet wird, da die Gotteshäuser und ihre Ausstattungen ja die wichtigsten Objekte des Inventars darstellen. In diesen Einleitungen finden gleichfalls Hinwerfe auf prähistorische Funde ihren Platz, und wenn sie im Allgemeinen auch knapp gefaßt und auf ihre siedlungs- geschichtliche Bedeutung hin verwertet werden, so erfahren sie doch dann eine eingehende Würdigung, wenn sie über das engere archäo- logische Interesse hinaus sich zu künstlerischem Rang erheben. Sei es nun, daß es sich um ein Gefäß von zeitloser Formschönheit handelt wie etwa den Schussenrieder Krug vom Eschener Berg, um ein ornamental so treffliches Werk wie die alemannische Zierscheibe von Schaun oder gar um die höchst merkwürdigen Bronzen von Eutenberg, die uns nicht nur Aufschlüsse religionsgeschichtlicher Na- tur zu geben haben, sondern die das 
künstlerische Interesse so sehr fesseln wie die Tierfiguren, insbesondere der Eber, der in seiner tückischen Wildheit wie die reine Verkörperung gefährlicher dumpfer Urnatur auf uns wirkt. Was nun das eigentliche Inventar anlangt, so haben rvir be- reits eingangs angedeutet, wie es mit 
dem Bestand an älteren Gotteshäusern bestellt ist. Wir werden also dort, wo der frühere Zustand ausgetilgt ist, versuchen müssen — so weit dies noch möglich ist — aus archioalischem Material und alten Plänen 
und Ansichten ein Bild von dem zu gewinnen, was einstmals war, die einzelnen Etappen «der Baugeschichte aufklären und uns auch bemühen, von ihrer Ausstattung eine ungefähre Vorstellung zu gewinnen. Es ist also zerstreuten Figuren der abgebrochenen Altäre nachzuspüren, und in diesem Zusammenhang werden uns nun auch die Gegen- stände wichtig, die aus dem Lande abgewandert sind. I« gerade sie können von besonderer Bedeutung sein, da es begreiflicherweise die besten Stücke waren, auf die sich die Kauflust der Händler richtete. Ein 
sprechendes Beispiel dafür bietet uns der 
alte Eschner Altar, der der Hauptgegenstand der nachfolgenden Betrachtungen sein wird. Daß sich auch unter den liturgischen Geräten Arbeiten von hohem Wert befanden, dafür mag uns ein in schweizerischem
	        

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