Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1947) (47)

— 25 — Der nach Flaig „sinnlose und in keiner Weise berechtigte" Na- me „Planknertürme" wurde von der Kommission fallen gelassen und durch Earsellitürme ersetzt und zwar besonders deshalb, weil von der ortsansässigen Bevölkerung die Felszacken auf dem Bleika- grat hin und wieder so benannt werden. Nach dem man nun diesen drei Zinken den Nimbus, die sagenhaften versteinerten Mädchen zu sein, genommen hat, ist es ziemlich bedeutungslos, ob sie unter Planknertürme, Katzenköpfe oder Earsellitürme in die neue Karte eingehen. Uebrigens war der Name Planknertürme, oder wie die Bergsteiger sagen, „Plankner" gar nicht so sinnlos, stehen sie doch zur Hälfte auf Plankner Eemeindebezirk und muhten doch früher die Plankner, als sie ihr Garselli noch mit Vieh bestohen haben, hart an diesen Türmen vorbei, um auf ihren Besitz zu kommen. Der Ausdruck „Earsellitürme" ist von der Kommission neu geschaf- fen worden und hat seine Berechtigung, da sie die Grenze zwischen dem Frastanzer- und Planknergarselli bilden. Die Bezeichnung „Weihe Schrofen" hat sich in der Bevölkerung, besonders in Schaan, trotz des Umftandes, dah sie in den neueren Karten nicht mehr vorkommt, noch erhalten. Allerdings verstehen die Ortskundigen darunter nicht mehr den Punkt 2052,3, sondern den obern Teil des felsigen, arg zerklüfteten, weihlich aussehenden West- abhanges des Kuhgrates. Hier haben wir es mit einer typischen Namenwanderung zu tun, die die Nomenklaturkommission aner- kannte und diesen Bezirk unter dem alten Namen "Weihe Schrofen" in die neue Karte eintrug. Zum Schluhe meiner Ausführungen gebe ich der Ueberzeugung Ausdruck, dah durch diese Entscheidung der liecht. Nomenklaturkom- mission der bis heute bestehende Durcheinander sein baldiges und bleibendes Ende finden wird. Es ist nun vor allem Sache der Lehr- personen, ihren Schülern künftig auch diesbezüglich ganz prä- zise Kenntnisse beizubringen. Weiters sollen die Verkehrsvereine sich bei den Ortsbezeichnungen auf ihren Werbemitteln, Tourenbe- schrieben u. s. f. genau an das neue Kartenmaterial halten. Ganz besonders aber mögen im Interesse der Klarheit die Landschafts- photographen auf eine klare und diesen Beschlüssen voll entspre- chende Beschriftung ihrer Ansichtskarten achten. Dieses Zusammen- wirken führt sicher zum Ziel, zur einheitlichen Benennung der Gip- fel in diesem einzig schönen Gebiet. Z
	        

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