Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1947) (47)

— 18 — „Weihe Schrofen", der vom Earsellakopf gegen Norden nochmals kräftig aufstößt, ebenfalls in Türme und Zacken zerrissen (Voland- und Jahnturm) ist heute als Dreischwesternkopf getauft". Auch in unseren Lehrmitteln kommt die ganze Unentschieden- heit offen zum Ausdruck, kann man doch im liechtensteinischen Lese- buch, entgegen den Benennungen auf der geltenden Schulkarte, von einen Drei Schwesternzug, einen Drei Schwesternkops, ja auch von einem Drei Schwesternberg lesen. Wer schon durch den Fllrstensteig gewandert ist, erinnert sich sicherlich an die zahlreichen oben und unten des Pfades stehenden ausgewaschenen Felszacken. Wenn es nun irgend einem ganz und gar Ortsunkundigen einfallen sollte, hier die „Drei Schwestern" zu suchen, so wäre dies in Anbetracht der großen Verworrenheit noch verständlich. Unverständlich und unverzeihlich aber ist es, wenn hoch- offiziell eine Gruppe dieser kaum 30 m hohen Felsruinen auf einer liechtensteinischen Briefmarke als „Drei Schwestern" dargestellt werden, wie dies vor Jahren tatsächlich vorgekommen ist. Auf eine ganz neue Art beschreibt Herman Hiltbrunner in sei- nem Werk über Liechtenstein auch das Dreischwesterngebiet. Er prägt dabei den Ausdruck „Drei-Schwestern-Kette". Feger Guido braucht in seinem kürzlich erschienenen „Fürsten- tum Liechtenstein" den Begriff „Drei Schwestern-Massiv". Nur der Kuriosität halber möchte ich festhalten, daß vor einiger Zeit ein mo- derner Reiseschriftsteller die „Drei Schwestern" kurzerhand als den Berg Liechtensteins beschrieb. Zum Abschluß der Anführung von literarischen Belegen, die selbverständlich nur eine Auswahl darstellt, will ich noch auf die Festschrift zur 59. Hauptversammlung des D. u. Oe. Alpenvereins in Vaduz zu sprechen kommen. Diese kleine Schrift ist deshalb in- teressant, weil sich darin nicht weniger als 7 Autoren mit unseren Drei Schwestern befassen und, wie es wohl nach all dem Gesagten nicht anders zu erwarten ist, auf engsten Raume all die verschie- denen Benennungen vorkommen. Als erster schreibt Wilhelm Fehr von den „Drei Schwestern" und meint damit den Punkt 2052,3. Walther Flaig vertritt seine abweichende, vorher gründlich besprochene Namengebung auch hier in klarer und überzeugender Art. Rudols Keller erwähnt in seinem
	        

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