Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1947) (47)

— 13 — Welches find die eigentlichen Drei Schwestern? (Eine Studie zur Namengebung in der Drei Schwestern-Kette von Alexander Frick) Es gibt kein Gebiet in unserem kleinen Lande, in welchem die Benennung der verschiedenen Oertlichkeiten noch ebenso unklar und unentschieden wäre, wie dies bis heute im Bereiche der Drei Schwe- stern der Fall war. Auf eine Rundfrage, was versteht man unter Drei Schwestern, würden bestimmt die verschiedensten Antworten eingehen. Viele — meines Erachtens der gröszte Teil — würden den ganzen Gebirgszug vom Sarojasattel bis Bargellajoch als die Drei Schwestern bezeichnen. Andere würden den ersten Gipfel südlich des Sarojasattels (Punkt 2052,3) als Drei Schwestern ansprechen und wieder andere würden sagen, dah unter Drei Schwestern einzig die im Erenzgrat Earsellikovf — Falleck stehenden drei markanten Fels- tllrme zu verstehen seien. Diese Verwirrung der Geister kommt nicht von ungefähr. Schauen wir einmal unser Kartenmaterial durch, so stellen wir gleich die Hauptursache dieser einander widersprechenden Ansichten fest. Die älteren Jahrgänge unseres Volkes benutzten in ihrer Schul- zeit noch „Die Karte des >souo- Fürstentums Liechtenstein", welche einen Auszug aus I. S. Gersters Wandkarte von Vorarlberg darstellte. Auf dieser alten Schulkarte werden als Drei Schwestern die drei Türme im Erenzgrat Garfellikopf — Falleck bezeichnet, während der Punkt 2052,3 (siehe Kartenskizze auf Seite 20) mit „Weiß Schroffen" angegeben ist. Beim fürstlichen Geometeramt in Vaduz, liegt das Original einer von Hauptmann Peter Rheinberger gezeichneten Karte des Fürstentums. Diese trägt das Datum 1. Jänner 1872 und enthält diesbezüglich genau die gleichen Bezeichnungen wie die vorerwähnte Schulkarte. Die heute geltende, vom Lanoesschulrate herausgegebene „Karte des Fürstentums Liechtenstein" ging andere Wege. Die in dem nach Osten abzweigenden Erenzgrat gelegenen drei Zacken, welche in den früheren Karten mit „Drei Schwestern" bezeichnet waren, wurden nun als „Plankner Türme" eingetragen und der Z 5
	        

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