Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 79 - Die nächsten Grabfunde gleicher Art liegen, wie erwähnt bei Bludenz (5 Gräber) und am Montlingerberg, ein^größeres Erabfeld bei Jmst, Tirol und Jmmendingen, A. Donaueschingen. Das Grab zeigt in der örtlichen Lagerung eine gewisse Verwandtschaft mit dem etwas älteren Grab in Eamprin, insofern beide Gräber abseits der Siedlung auf talhoch gelagerten, kleinen Felskuppen angelegt sind und beide für ihre Zeit bezeichnende Beigaben enthalten. Nach Vronzefunden in der Nähe der Schloßterasse (Jragell, Litze, Stell- böden usw.) zu schließen, lagen vermutlich die Siedlungen auf dor- tiger Höhe, während man die Grabstätten rheinwärts anlegte. Ein Einzelfund schließt immer zu viele Zufallsmöglichkeiten in sich, als daß man daraus sichere Kulturschlüsse ziehen könnte, spätere Funde werden beweisen müssen, ob eine solche Vermutung der Wahrheit entspricht. Es ist immerhin einigermaßen erstaunlich, daß bei den reichen vorgeschichtlichen Siedlungsgut auf Eutenberg und beson- ders am Eschnerberg bis heute kein Grab in diesen Siedlungsresten festgestellt werden konnte, während umgekehrt die Oertlichkeit der beiden Gräber eine Siedlung höchst unwahrscheinlich erscheinen läßt. Klarheit über dies Verhältnis zwischen Siedlung und Grabstätte werden also erst spätere Funde erbringen können, ebenso wie kultur- mäßige Beeinflussung der Erabbräuche von Osten und Westen und der Zusammenhänge der einzelnen Kulturabschnitte. Jeder neue Fund ist ein neues Lichtlein zur Aufhellung der dunklen Vorzeit, deren Erbgut wir unbewußt vielfach noch in uns tragen, aber leider zu wenig kennen und daher zu wenig schätzen.
	        

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