Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 54 — beobachten können. Auch im Westen des Stachlers sehen wir einen bogenförmigen Wall bis zum Saminafluh vordringen, der einer breiten schwachen Eiszunge entsprechen muh, die in der Talebene sich nicht mehr einzusenken vermocht. Hiemit haben wir die in mancher Hinsicht besonderen Verhältnisse des Malbun besprochen, die der Höhenlage und der völlig isolierten Entwicklungsmöglichkeit im Innern Liechtensteins entsprechen. Noch zwei merkwürdige Er- scheinungen aus dem Malbun sind zu erwähnen, nämlich die Tal- buchten des Pradamee und des Vaduzer Täle. Diese Buchten dringen in den Bergstock des Hahnenspiel und der Nospitze ein. Sie sind am Eebirgerand mit Eehängeschutt umkleidet. In die Pradamee stürzt vom Hahnenspiel ein Bergsturz ab, der in ihr zur Ablagerung kommt. Die Pradamee ist eine Höhe von 1700 m und war ein ziemlich aus- gedehntes Sammelbecken für die vom Hahnenspiel abstürzenden Eismassen der Eschnitzperiode. Das Becken ist mit Elaziallehm über- deckt. Den Nordostrand bildet ein niedriger Wall, der das lokale Ende der Eschnitzvereisung am Hahnenspiel bedeutet. Innerhalb der Wallzone liegt das Gebiet des Bergsturzes. Die Spitze des Sturzes hat den Moränenboden stark aufgepflügt. Diesem entspringt das vorhin erwähnte Wasser, das den Hang unterhalb des Walles auf- reiht. Ein ähnliches Gebilde wie Pradamee ist das in den Nospitz- hang eingetiefte Vaduzer Täli. Wie eine tiefe Nische liegt es in ungefähr 1760 m Höhe. Sein Boden besteht fast nur aus Elazial- lehm, über dem an den Eebirgsspornrändern Eehängeschutt liegt. Die Nische wird vom niedrigen begrasten Moränenwall abgeriegelt. Dieser bedeutet hier auch das Ende der lokalen Eschnitzvergletscherung. Ein ehemals stark vergletschertes Gebiet ist der Hintergrund des Valorschtales im Osten mit Ochsenkopf, Scheuenkopf, Mattlerjoch, Guschgfieljoch und Eallinakoof. Unterhalb des Mattlerjoches haben wir in einer sanft geneigten Mulde in 1700 m einen ehemaligen Eletscherboden vor uns, der tiefgründig mit Elaziallehm überdeckt ist. Eegen Osten wird er begrenzt von einem Band dunkler Part- nachschichten, über dem aus mähig ansteigendem Eehängeschutt die Dolomitkrone des 2158 m hohen Scheuenkopfes sich erhebt. Im Süden wird dieser Eletscherboden von weiten Eehängeschuttflächen begrenzt oder überdeckt. Dieser Eehängeschutt stammt teils von dem den Ochsenkopf aufbauenden Hauptdolomit, tei'ls aus der von Raib- lerschichten gebauten Göra. Auch im Osten des Stachlerkopfes zieht
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.