Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1946) (46)

— 31 — Flysch (Wildflysch) in einer Vortiefe des unterostalpinen Sedimen- tationsraumes gebildet wurde. Leider 
fehlen Aufschlüsse. Wir sehen daher auch nicht, ob ein Uebergang von der helvetischen Kreide zum Wildflysch besteht, oder ob eine Ueberschichtungsfläche vorhanden ist. Die Fukoiden und Helminthoioen, schwarze, pflanzenähnliche Reste, wurden früher allgemein als Algen angesehen. Richter betrachtet sie als Röhrenbauten von Würmern zum Zwecke der Eierablage. Nie kommen Kreuzungen der Aestchen vor. Immer ist zwischen den kreuzenden Aestchen eine dünne Sedimentlage vorhanden. Die Aest- chen gehen möglichst nahe ineinander, um den Raum gut auszu- nützen, endigen aber scharf, um sich nicht zu durchstoßen. In die zwischen zwei Aestchen liegenden Zwickel führen meistens kleinere Aestchen, um auch diesen Raum auszunützen. Nach dieser Anschauung sind die Fukoiden im fertigen Sediment entstanden und müssen als gegrabene Gänge, die eine photochemische Reizbarkeit eines Tieres verraten, betrachtet werden. Im grabenden Tiere werden Würmer vermutet. Heute kennt man ähnliche Bauten von Sühwasser-Jnsekten- larven. Heim sah in den Helminthoiden Frahspuren. Nach Rich- t e r stellen sie fossile Kriechspuren dar. Nun behandeln wir die Stratigraphie der dem basalen Flysch- gebirge aufgeschobenen Decken, und zwar zuerst der Falknisdecke. Die ältesten Gesteine gehören dem oberen Malm (Tithon) an. Helle, beim Anschlage klingende Kalke, dünnbankig (20—30 cm) mit muschelig fplitterigem Bruch überwiegen. Häufig treten schwarz glänzende Tonhäutchen und schwarzbraune Kieselkonkretionen paral- lel den Schichtflächen auf. Daneben finden wir feine, spätige Kalke, gut gebankt, mit gelber Anwitterungsfläche und reichem Elimmer- gehalt. Ueber dem Tithon liegt das Neokom, bestehend aus Ton- und Mergelschiefern. Erst von ca. 1200 m aufwärts gegen Alpe Wang treffen wir über Bergsturzschutt Kieselkalke und Echinodermen- breccien. Auch der das Neokom überlagernde Tristelkalk hat nur geringe Ausdehnung. Die Tristelbreccie wittert grau an, zeigt dunklen splitterigen Bruch und besteht aus Sandkörnchen, Dolomit und Glimmerblättchen. Der Gault (mittlere Kreide) ist in unserem Gebiet durch einen harten, rostbraun anwitternden Sandstein vertreten und bildet die steilen Wände oberhalb des Euggerboden-Tobels. Ursprünglich ist
	        

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