Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 100 — 4. April 1841 erklärte sich das Kreisamt in Bregenz mit der Lösung einverstanden und ersuchte das Oberamt, die Absteigerung des Baues vorzunehmen. Am 10. Juli 1841 wurde das Absteigerungs- edikt erlassen und die Versteigerung sür den 31. August, 9 Uhr, in der Oberamtskanzlei in Vaduz anberaumt. Das Edikt erschien auch in der Churer Zeitung und im Feldkircher Wochenblatt. Die Absteigerung fand zum angesetzten Termin statt, in An- wesenheit des Landvogtes Menzinger, des Rentmeisters Johann Peter Rheinberger und des Vorarlberger Kreisingenieurs M. Kink aus Bregenz. Die Eantbedingungen wurde verlesen und aus ihnen ist zu erwähnen, daß die Lizitierenden 10 Prozent des Ausrufpreises als Vadium zu erlegen hatten, ferner daß die verschiedenen Arbeits- positionen zuerst einzeln und dann das Eesamtprojekt abgesteigert werden sollten und weiters war der Ausrufpreis mit 10 375 Gulden 31 Kreuzern angesetzt, der Wert des Abbruchmaterials mit 269 Gul- den 47 Kreuzern wurde in Abzug gebracht. Die seinerzeitige Forde- rung des Feldkircher Rentamtes auf Gutschrift dieses Wertes und der Zufuhr des Materials war also nicht mehr erhoben worden. Bei den einzelnen Arbeitspositionen fand sich nur ein Interessent sür die Maurerarbeiten im Betrage von 7268 Gulden 47 Kreuzern in der Person des Dominikus Frick aus Valzers. Für die andern Positionen erfolgten keine Angebote und so ging es an die Absteige- rung des gesamten Projektes. Dafür waren 9 Interessenten an der Versteigerung erschienen, 6 aus Vorarlberg und 3 aus Liechtenstein, nämlich Postmeister Ferdinand Wolfinger aus Balzers, der ein An- gebot machte, Baumeister Josef Anton Seger aus Vaduz und Mar- tin Joseph Marxer aus Schaanwald, der zweimal mitsteigerte. Baumeister Xaver Breilinger aus Feldkirch eröffnete den Reigen, der sich aber bald zu einem Duell zwischen Seger aus Vaduz und Baumeister Jakob Oehri aus Tisis entwickelte. Dem Letzteren wurde die Ausführung des Projektes um das niederste Angebot von 9098 Gulden zugeschlagen, also 1277 fl 31 kr unter dem Aus- rufpreis. Die Absteigerung war nicht nur ein schöner finanzieller Erfolg, auch wenn diese Methode in unserer Zeit nicht mehr gut- geheißen wird, auch in der Person des Unternehmers wurde, wie die Bauausführung zeigte, ein guter Griff gemacht. Bevor aber die Arbeit begonnen werden konnte, mußte das Versteigerungsprotokoll noch den zuständigen Oberbehörden zur Ee-
	        

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