Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 93 — Sprengers und die Auslagen für Pulver und Werkzeuge berechnet werden. Das Aufklaftern und Ausmessen aber verursache unnötige Kosten. „Wenn die Gemeinde", so schreibt das Rentamt, „schon An- fangs sich so eigennützig zeiget, dah man die Steine gleichsam Kubik- klafterweise kaufen soll, so mühte man leider einen andern Platz anweisen, wo die Gemeinde die Steine holen soll." Und der Bries schlicht „das unterzeichnete Rentamt besorget bey diesem Bau viele Anstünde, wenn die Gemeinde schon izt den Antrag macht, die Steine zum Bau zu verkaufen." Die Vertreter der Gemeinde gaben gegen diese Anschuldigungen am 2l. Dezember 1825 beim Oberamt zu Protokoll, dah sie sich nur durch die Ergebnisse der Konferenz vom 19. September zum Richten der Steine hätten bewegen lassen. Die 5 Gulden 24 Kreuzer pro Kubittlafter seien lediglich die Kosten sür die Besoldung des Sprengers und die Auslagen für Pulver und Werkzeuge. Der Streit verlief dann wohl im Sande, aber wie die Steine noch lange Jahre auf Verwendung warten muhten, so war- teten auch die Bürger von Mauren noch viele Jahre auf Zahlung ihrer Auslagen. Wie schon im Protokoll vom 19. September erwähnt, fand das Projekt Rheinberger nicht die Zustimmung der österreichischen Seite. Strahenmeister Bachmann wurde beauftragt, ein neues Projekt auszuarbeiten und dieses wurde vom Rentamt am 18. Juli 1826 an das Oberamt gesandt. Die Kosten dieses Projektes beliefen sich aus total 25 264 fl 48 kr. wovon die Gemeinde 7345 fl 1 kr als Hand- und Spanndienste und in der Form von Beistellung von Baumaterialien übernehmen sollte. Dies schien auch dem Feld- kircher Rentamt zu hoch zu sein und so wurde gleichzeitig von Vach- mann auch das Rheinberger'sche Projekt revidiert und die Eesamt- kosten desselben wurden mit 6059 fl 22 X kr errechnet, der Anteil der Gemeinde davon sollte 1980 fl 4>5 kr betragen. Juristisch interessant ist beim Schreiben des Rentamtes die Forderung, dah der Erlös, resp, der Wert des Abbruchmaterials und die Einsparung von Zu- fuhren für dieses Material, das wieder verwendet werden sollte und das mit zirka 466 Gulden veranschlagt wurde, dem österreichi- schen Aerar als Patron der Kirche auf seinen Kostenanteil gutzu- schreiben sei. Das Rentamt ersuchte dann das Oberamt, die Pläne der Gemeinde Mauren zur Stellungnahme vorzulegen und die Bei- träge der Gemeinde und des Fürsten bekannt zu geben. Am 21. Juli
	        

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