Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1945) (45)

— 144 — bernakelkreuzes und der Leuchter durchgeführt. Die Idee, die dem Hochaltar zu Grunde liegt, ist die Darstellung des hl. Meszopfers — zwischen den Säulen der Mensa das Opfer des alten Bundes, neben dem Tabernakel die vier Sinnbilder des Opfers des neuen Bundes und darüber die Kreuzigungsgruppe mit der hl. Gottesmutter und dem Apostel Johannes und den beiden Statuen der Kirchenpatrone. Die Idee als solche ist herrlich, doch die Ausführung ist viel zu schwer für den Raum und nicht zum Baustil passend. Dasselbe Schicksal, wie dem Hochaltar, widerfuhr auch den Seitenaltären. Auch sie schienen in der neueren Zeit nicht mehr in die Kirche zu passen, — allerdings stachen sie in ihrer Einfachheit gegen den farbenprächtigen neuen Hochaltar zu stark ab. Beide Seitenaltäre hatten eine einfache steinerne Mensa und der Auf- bau war ähnlich wie beim Hochaltar, ebenfalls aus Holz, gestrichen als schwarzer Marmor mit grauen Echwammflecken. Die beiden von Rifzbacher in Meran gemalten Bilder sind noch erhalten und hängen heute im Haupteingang der Kirche. Wie wir wissen, wurden die beiden Seitenaltäre ganz aus den Mitteln der Pfarrgemeinde angeschafft, vermutlich waren sie vom Tischlermeister Anton Ender im Heilig Kreuz bei Feldkirch erbaut worden und von Eebhard Thurnherr in Oberriet vergoldet, auf welches uns ein Bericht des Ortsrichters Kieber vom 26. Januar 1844 hinweist. Die beiden neuen Altäre wurden im Jahre 1961 vom Altarbauer Valentin in Brixen, Südtirol, geliefert. Sie kosteten über 8900 Kronen, wel- cher Betrag durch verschiedene größere und kleinere Spenden aufge- bracht wurde. 5. Die Kanzel. In der alten Kirche befand sich eine Kanzel, deren ungefähres Bild uns in den Plänen von Rheinberger erhalten ist, da er sie mit einigen Reparaturen in der neuen Kirche verwenden wollte, während Vachmann und Vogl in ihren Kostenvoranschlag einen Betrag von 100 fl für eine neue Kanzel aufnahmen. Die von Rheinberger vorgesehene Restauration der Kanzel sollte sich nach dem Kostenvoranschlag auf 12 fl 58 kr belaufen. Es war eine Rund- kanzel (nach dem Grundriß von Bachmann war sie jedoch achteckig), ganz ohne Schmuck und nur durch ihre Bauart, die dem Barock zu- zurechnen ist, wirkend. Sie war in dunkler Farbe gehalten, der mitt-
	        

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