Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 100 — Das Fundmaterial. Keramik. Wir beginnen mit der tiefsten Schicht (VI). Im letztjährigen Erabungsbericht wurde gesagt, daß die Funde aus den Schichten V und VI in der Grabung 1943 noch nicht getrennt werden konnten. Die Scherben der Schicht VI waren aber schon durch ihre Feinheit und ihren Verzierungsreichtum gegenüber der Ware aus Schicht V aufgefallen. In dieser Grabung wurde nun die Trennung durchgeführt. Die Abbildunzen 18, 17 und 16 zeigen charakteristische Typen der Schicht VI. Aus Abbildung 18 sind die Scherben zu sehen, die mit eingeritzten netz- oder gitterartig ge- kreuzten Mustern verziert sind. Oft ist das Verzierungsmuster mit einer weißen Masse ausgefüllt (inkrustiert). Die Scherben sind fein und gut gebrannt. Auch Abbildung 3 des Erabungsberichtes 1943 zeigt schon einige Scherben dieser Art. In diesem Jahre wurden vier Krughälse mit Rand gefunden (Abb. 18, Nr. 1, 2. 5 u. 7). Zwei davon haben breite Bandhenkel, alle vier weisen oben am Rand das gleiche gekreuzte Eittermuster aus, auch die Verzierung an der Schulter ist zum Teil noch zu sehen. Diese Stücke haben ganz den Charakter der Schussenrieder Keramik, benannt nach einem Fundort im Federseemoor, Amt Buchau (Württemberg).') Auch die Scherben Abb. 18, Nr. 4, 6, 11 und 12 gehören zu dieser Art. Nr. 12 und 16 zeigen hängende Dreiecke und Bandflächen mit netzartiger Füllung, wie sie am Bauch der Schussenrieder Gefäße häufig sind. Die Scherben Nr. 13 und 14 haben eine Art Stichband- verzierung mit weiß inkrustierten Einstichen. Anderer Art sind die Stücke Abb. 18. Nr. 8. 9, 10, 17. 18; sie weisen eine Art Zickzackmuster aus, auch haben die Vodenstücke einen etwas ausladenden Bodenrand bzw. Fußring, der mit Ein- stichen verziert ist und an dieser Stelle leicht bricht (vgl. auch Erabungsbericht 1943, Abb. 3, Nr. 10). Auch diese Keramik, sowohl die mit Einstichen, als auch die mit der Zickzackband-Verzierung hat ihre Parallelen und zwar in Herblingen-Erllthalde (Kt. Schaff- Hausen).-) Herr Dr. W. U. Euyan, Museumsdirektor in Schaff- >) Vgl. H. Reinerth. Das Federseemoor als Siedlungsland des Vorzeit- menschen. Augsburg 1929. S. 109. sowie Abb. 37 und 45; ferner! vom gleichen Versasser. Chronologie der jüngeren Steinzeit in Süddeutschland. Augsb. 1923. )̂ Vgl. W. U. Euyan. Mitteilung über eine jungsteinzeitliche Kultur-
	        

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