Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

10 — keit, die beiden über Peter Kaiser existierenden Biographien: „Er- innerungen an Herrn Professor Peter Kaiser" v. Prof. R. Rauchen- stein in Aarau und Prof. I. Sgier in Chur, erschienen im Pro- gramm der Bllndnerischen Kantonsschule 1863—64 und der weitern Arbeit „Peter Kaiser" von Domsextar Dr. Franz Josef Kind aus Bendern, erschienen im Band 5 des Historischen Jahrbuches, etwas zu vervollständigen und das von seinen Biographen entworfene Bild an manchen Stellen noch Heller zu beleuchten. I. Lebensdaten. Am 1. Oktober 1793 wurde Peter Kaiser im heutigen Hause Nr. 74, heute genannt „s'Estöhla-Hus" als neuntes von 13 Kin- dern der Eheleute Michael und Anna Maria Kaiser geb. Matt, einer Tochter des Landesmajors und Hirschenwirtes Franz Josef Matt, geboren. Kind bezeichnet ihn als achtes von 11 Kindern, aber die Maurer Pfarrbücher ergeben einwandfrei 13 Kinder. Aller- dings nur 5 davon erreichten ein Alter von mehr wie 26 Jahren und allein im Jahre 1796, dem Jahre der größten Kindersterblich- keit in Mauren — 46 — starben 4 seiner Geschwister. Von seinen überlebenden beiden Brüdern wurden die heute noch blühenden Linien der „untern Kaiser" begründet. Peters Jugend fiel in die sturmbewegte Zeit der napoleonischen Kriege. Noch nicht 6 Jahre alt, erlebte er den ersten Franzosen- einfall unter General Massen«, die Schlacht bei Feldkirch und die Zerstörung seiner Heimatgemeinde. Wahrscheinlich war er zu die- ser Zeit mit seiner Mutter in Feldkirch, denn im April 1799 ist dort die Geburt eines weiteren Bruders verzeichnet. Bald blieb Peter dann als Gymnasiast in Feldkirch, wo er die Eingliederung Vor- arlbergs an Bayern, die vielen Truppenbewegungen in dieser Ge- gend, den Freiheitskampf der Tiroler und Vorarlberger und die weitere Besetzung Feldkirchs durch die Franzosen im August 1869 erlebte. Es lag die Möglichkeit nahe, dasz er als Liechtensteiner, das damals dem Rheinbunde Napoleons angehörte, zum Kriegs- dienste eingezogen wurde, und so finden wir ihn 1816 als Studenten in Wien. Auch hier erlebte er eine grosze Zeit, zuerst die Befreiungs- kriege von 1813 und dann den Wiener-Kongresz, jene glänzendste Versammlung von Monarchen und Staatsmännern, die die Neu-
	        

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