Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 43 — gröberen Geschiebe nachgerückt, zwischen deren Absatz und der Bil- dung der Schlammdeltas lange Zeiträume verstrichen sind. Nach Krapf sind vor etwas über 100 Jahren die Sandbänke an der Rheinmündung mit Mengen feinen Kieses durchsetzt worden. Das Erscheinen der Geschiebe in der Gegend von Höchst liegt wohl mehrere Jahrhunderte zurück, und der mehr als tausendjährige Reichshof Lustenau dürfte den Verschotterungsprozetz des Rhein- deltas seit seinem Bestände gesehen haben. Für die Verschotterung des Rheins sind vor allem seine groben Schotter führenden Zu- bringer Landquart, Jll und Frutz matzgebend. Die beiden ersteren sind aber nach Rückzug der Vergletscherung längere Zeit durch harte Eesteinsriegel vom Haupttale abgegliedert gewesen. Nur die Frutz hat gleich nach Rückzug der Vergletscherung mit der Beseitigung der Talstufe, die sie zuerst in die harte Schrattenkalkoank Suldis- Reinberg eingraben mutzte, begonnen, hat dann das meist von Varrenschichten flankierte, tiefe Frutztobel ausgegraben und zer- sägt in der Höhe von Vorderlaterns derzeit ein hartes Kieselkalk- gewölbe. Daher ist die Frutz teils Schlamm- teils Eeschiebebringer. Die harten Schratten- und Kieselkalke liefern das grooblockige Ge- schiebe, während die Barrenschichten Sand und Schlamm liefern. Ueber dem unterseeischen, steilen Schotterdelta baute dann die Frutz einen weit ausgedehnten Schlamm- und Sandkegel auf, dessen Aus- bruchzentrum von einem grobblockigen Schotterkegel überdeckt ist, von dem aus ein langer, schmaler Schotterrücken als Träger des Frutzbaches nach Westen verläuft. Vor Regulierung der Frutz ge- langte nur feinstes Geschiebe, Sand und Schlamm in den Rhein. Durch vielfache Ausbrüche der Frutz aus dem hochgelegenen Bett wurde der basale Schlammkegel gewaltig verbreitert und stößt auf weite Strecken mit dem rechtsufrigen Schlammwall des Rheins zu- sammen. Der Schlamm- und Eeschieberücken der Frutz dürfte der älteste Trennungswall des rechtsrheinischen Rheintalsees sein. Von hier aus erstreckte sich ursprünglich der Liechtensteiner See bis zum Fläscherberg. Gegen Levis bildete er eine Bucht, die später von der Jll verlandet wurde, während zwischen Ardetzen-, Blasen- und Schel- lenberg eine breite Verbindung mit dem südlichen Teil bestand. Die Jll, der Hauptzubringer des Rheines, kam während des Be- standes des Walgausees als Eeschiebebringer überhaupt nicht in Betracht. Der Wasserfall der Jll schuf zunächst bei llebersetzen des
	        

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