Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1944) (44)

— 266 — Uebersetzung Ich Ulrich von Richenstein verkünde und bekenne öffentlich mit diesem Briefe, dass ich mit der Gnade und Erlaubnis meines Herrn des Abtes Johannes von Pfävers, Haus, Hofstatt und Hof- raum in dem Kirchhof zu Arbon, die ich vom benannten Gottes- hause Pfävers für jährlich 200 Gangfische zu rechtem und redlichem Erbzinslehen halte, dem ehrbaren Manne Konrad Bayger, Bürger zu Arbon, und seinen Erben, auf die nächsten vier Jahre, vom ob- geschriebenen Zins frei und ledig, versetzt habe, und zwar von dem Tage an, an welchem dieser Brief gegeben ward. Nach Ablauf die- ser vier. Jahre soll ich, oder wer Haus, Hofstatt und Hof räum dann inne haben wird, jährlich, zwischen Weihnachten und Fastnachten, dem Herrn Abt, seinen Nachfolgern und dem Gotteshause Pfävers 200 Gangfische rüsten, geben und in die Burg Wartenstein über- bringen und einliefern, und zwar ohne Kosten des Abtes, seiner Nachfolger und des Gotteshauses Pfävers. Geschähe das nicht, so sollen Haus, Hofstatt und Hofraum mit allen Rechten und Zube- hörden laut Zinsvertrag dem oberwähnten Abt und Gotteshause verfallen sein und es sollen fürderhin weder ich noch meine Erben noch sonst ein Besitzer und Inhaber einen Anspruch, ein Recht oder eine Forderung darauf haben, durchzusetzen versuchen oder gewinnen. Weder ein geistliches, noch ein weltliches oder noch ein gemeinsames Schiedsgericht sollen mich dann noch schirmen. Und zu offener und wahrer Urkunde der vorgeschriebenen Dinge gebe ich meinem Herrn dem Abte, seinen Nachfolgern und dem Gottes- hause zu Pfävers diesen Brief mit meinem eigenen daran hangenden Siegel besiegelt. Dies geschah und dieser Brief ward gegeben am St. Sebastianstag in dem Jahre, da man von Gottes Geburt 1373 Jahre zählte. Original im Archiv des Klosters Pfävers im Stiftsarchiv St. Gallen. Perg. 32,2 X 13 cm. Durchlöchert. Gotische Cursive des Pfäverser Kloster- schreibers mit den drei Punkten und dem vertikalen, oben nach links und unten nach rechts gebogenen Strich (vgl. oben S. 19 unten). Vorlinierung nicht ersichtlich. 16 Zeilen in brauner Tinte. Das unten in der Mitte an Plica und Pergamentstreifen eingehängt gewesene -Siegel ist verloren. A tergo vom Urkundenschreiber: «Arbon vmb die visch»; s. XVII. fin.: «Litt. B.»; s. XVIII:
	        

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