Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1942) (42)

— 81 — benstück keine, ebenso keine Bronzegegenstände, doch fand sich in 70 cm Tiefe ein 12 cm langes, 3Vs bis 4 cm breites Eisenstück mit aufstehender, griffartiger Fortsetzung (Säge?). Sonst war die ganze Erabungsstelle sehr arm an Metallspuren, an Eisen fand sich außer den vorgenannten nur noch ein 2 cm langes Stück, ebenfalls im nördlichen Graben, ferner an der Mauer, in 30 cm Tiefe, eine 9 cm lange und 5 cm breite Tülle, möglicher- weise von einem eisernen Tüllenbeil. Außer dem schon genannten Stück einer Bronzenadel oder Fibel wurde in der Mauergegend noch ein 7 V2 cm langes Stück einer Nadel, sowie drei Ringlein aus Bronzedraht gefunden. Auffallend gering sind auch die Funde aus Feuerstein, bisher wurden etwa zehn kleine und unbedeutende Absplisse ohne Retouchen aufgelesen. An Bergkristall kam ein einziges kleines Stück zu Vorschein. Von den üblichen Klopf-, Reib-, Koch- und Schleifsteinen kamen eine größere Anzahl zu Tage. Das bearbeitete Geweih- und Knochenmaterial ist auf Tafel V unten zu sehen. Was sich an gewöhnlichen Knochen vorfand, wurde alles zur eventuellen späteren Bestimmung ebenfalls gesammelt. Das gesamte charakteristische Fundmaterial der diesjährigen Grabung wurde dem bündnerischen Urgeschichtsforscher, Herrn W. Burkart in Chur, sowie dem Sekretär der Schweizerischen Eesell> schaft für Urgeschichte, Herrn K. Keller-Tarnuzzer in Frauenfeld zur Begutachtung vorgelegt. Herr Keller hatte auch die Freundlich- keit, die Erabungsstelle zu besuchen. Er übergab uns einen schrift- lichen Bericht, in dem er im wesentlichen folgendes ausführt: „Das mir vorgelegte Material entstammt zum allergrößten Teil der späten Bronzezeit und entspricht im allgemeinen dem, was wir in den späten Pfahlbauten finden. Ich habe kein einziges Stück gesehen, das nicht in diesen Siedlungen auch zu finden wäre oder dort als Fremdkörper empfunden würde. Diese Feststellung deckt sich mit dem bronzezeitlichen Fundmateriat auf dem Castels bei Mels, wo ebenfalls deutlich die Kultur der späten Bronzepfahl- bauten nachgewiesen wurde.
	        

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