Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1941) (41)

86 seit ungefähr 3V Jahren nicht mehr gebrochen. Es ist wahrscheinlich, daß der Fund bei Steinbrucharbeiten gefunden wurde. Anderseits ist die Ausebnung des Hangansatzes eindeutig aus diese Arbeit zurückzuführen und fehlt, wo nie ein Bruchbetrieb betätigt wurde. Am südlichen Abschluß der Bruchwand zieht der Steilhang gang- bar, wenn auch etwas beschwerlich, auf die Höhe des Christbühls und wird im besondern Fall als abkürzender Ab- und Aufstieg be- gangen. Der Hang zeigt an dieser Stelle durchweg Hanglehm ohne Bruchschutt, ist also alt und ursprünglich und fällt durch Tannen- wuchs auf. Es ist nötig, diese Umstände zu beachten, weil sie Schlüsse zulassen über die Eigenart des Fundes und der alten Siedlungs- verhältnisse. Es mag auch von Interesse sein, daß die Stelle sagen- haft vom „Haldenschümmel" umgeistert wird. Es handelt sich um einen bösen Reiter auf einem Schimmel, der über die Wand hinaus in den Tod gejagt worden. Das dürfte im Kern auf geschichtliches Vorgehen und damit auf Siedlung auf dem Christbühl über der Felswand hinweisen. Jenny scheint die Verhältnisse zu wenig be- achtet zu haben. Er spricht von „einem schmalen Streifen Erdreich" und von „ziemlich überhängender Felswand". Man möchte an einen geschützten Felsunterstand denken, wie solche von vorgeschichtlichen Menschen zu Wohnplätzen oft benutzt wurden. Dem kann nicht so sein. Mag diese oder jene Stelle an der Felswand etwas über- hängend gewesen sein zur Zeit, als Jenny dort war — heute ist die Wand durchaus senkrecht — es war ja das wechselnde Bild eines Steinbruchs was Jenny übersah, und was er weiter übersah, war vor allem der mögliche Zusammenhang mit der darüberliegenden Kuppe. Auch die Darstellung, daß bei der „räumlichen Beschränktheit des Begräbnisplatzes" nur ein einsames Grab hier hätte liegen können, ist sehr unrichtig bei ca. 1VV ,« Länge des Streifens Erd- reich. Dies wird auch dadurch widerlegt, daß später am Nordende der Felswand nach Aussage Dom. Büchel, Wegmacher und Nachbar am Platz, eine „bronzene Lanze" von einem Schweizer beim Holzen gefunden wurde, was Jenny freilich nicht wissen konnte. Wohin dies Stück gekommen, ist nicht zu ermitteln. Die Auffassung Jenny's von einem geschlossenen Grabfund ist zwar möglich und der Zu- sammenhang der Gegenstände weist mit einiger Wahrscheinlichkeit darauf hin; erweisbar ist die Annahme leider bis heute nicht.
	        

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