— 38 - Die Straße durch Churrätien über den Septimer wurde eine der meist benutzten^. Im letzten Viertel
des 12. Jahrhunderts tritt
das Geschlecht der Grafen von Montfort und Werdenberg in
der rätischen Ge- schichte auf. Ihr Hauptbesitz lag in Unterrätien^. Um diese Zeit dürfte hier die alemannische Mundart bereits die herrschende gewesen seind. Unterrätien war in
zwei Zentgrafschaften geteilt, näm- lich „Im Boden", das heutige Liechtenstein, Sarganserland und Vündten bis zur
Landquart umfassend, dann
das „Drusustal" (Wal- chengau).
Jeder dieser Zentgrafchaften ist ein Schultheiß
vorge- standen. Kirchlich war Unterrätien
parallel dieser politischen Ein- teilung in 2 Dekanate gegliedert^. 949 erscheint in Unterrätien der Graf Ulrich (von Bregenz). Die Burg der Bregenzer
Grafen stand aus dem heutigen Eebhardsberg oberhalb Bregenz. Von
den 4 Söhnen Ulrichs pflanzte Ulrich
das Geschlecht der Grafen von Bregenz fort. Einer
der 4 Söhne
war der hl. Eebhard, Bischof
von Konstanz. Die Familie war mit
der Familie des Herzogs Burkhard
verwandt. 1932 wird Marquard und
von 1949 bis 1967 Graf Eberhard als Graf von Unterrätien genannt; beides waren Grafen von
Bregenz. 1095 erscheint Graf Ulrich von Bregenz. Sein Sohn Rudolf wurde Erbe des ganzen
gräflichen Besitzes. Dieses Grafen Rudolf einzige Erbin war dessen Tochter Elisabeth. Diese heiratete den Pfalzgrafen Hugo von Tübingen und brachte ihm den
ganzen Besitz der Grafen von Bregenz zu, also Bregenz, Feldkirch, Vaduz, Werdenberg, Sargans und das Rheintald. Der 2. Sohn dieses Erasenpaares,
ebensalls Hugo mit Namen, erhielt bei der Teilung den ganzen
mütterlichen Besitz. Er ließ sich um 1180 aus der
Schattenburg bei Feldkirch nieder und nannte sich von einer alten Burg in der
Nähe von Rankweil „Graf von Montfort". Dieser Hugo I. war der Ahnherr der Grafen von Mont- -) Kaiser-Büchel: S. 11-l. -) Kaiser-Büchel: S. 11',. Z) Kaiser-Büchel: S. 116. «) Kaiser-Büchel: S. 118. -1 Kaiser-Büchel: S, 12l.