Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

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mit seinem Hauszeichen unterschrieben habe (siehe Zeichen 74 und 76). Oft zeichnete neben dem Hauszeichen auch noch der 
„Namensunterschreiber" (siehe Zeichen 39, 42a). Auf einem der älteren 
aufgefundenen Schriftstücke mit Haus- zeichen (Regierungsarchiv, unregistrierter Teil) „Accord 
und Desig- nation der landschaftlichen allgemeinen Schulden" 
vom 2. Oktober 1766 sind der amtierende und die alten Landammiinner, die Ee- richtsleute, Landweibel, Landausschüsse und Geschworenen der Herrschaft Vaduz, 
insgesamt 30 an der Zahl, namentlich aufgeführt; dabei 
befinden sich 13"Hauszeichen, darunter 3 Geschworene von Triesenberg 
(Zeichen.4, 17, 54c). Interessant ist auch ein Akt über die „Richterwahlen 
am Tris- nerberge 
vom 2ten Hornung 1828" Regierungsarchiv, unregi- strierte 
Sachen, Faszikel 4). Es 
haben sich dort 52 Wähler unter- schrieben, davon 
noch 24 mit ihrem Handzeichen; mit wenigen Ausnahmen wurden dazu die Hauszeichen benützt, wie sich aus den beigefügten Namen feststellen läßt. In den dreißiger Jabren des vorigen Jahrhunderts ver- schwanden dann die Hauszeichen ganz aus den Akten. 
Auch sonst" ging der Gebrauch der Zeichen in jener Zeit immer mehr zurück. An die Stelle der Hauszeichen traten zur Eerätebezeichnunq gewöhn-' lich die Hausnummer.n._als Brandstemvel. oft in Verbindung mit den Initialen. 
Am längsten hielten sich die Hauszeichen noch als Holzzeichen und in Triesenberg als Eigentumszeichen auf Heinzen. die, 
wie schon erwähnt, die beste Fundquelle bildeten. Nun war es auch nicht mehr nötig, daß die neugegründeten Haushaltungen ein eigenes Zeichen annahmen. Es 
vererbte sich in Triesenberg in vielen Fällen einfach in der 
Familie, so daß wir heute eine ganze Reihe von Zeichenführern mit dem gleichen Zei- chen 
haben. Forscht man nach den Vorfahren derer, die das gleiche Zeichen 
führen, so kommt man oft etwa 
um 1800 herum auf einen gemeinsamen Stammvater, der das Zeichen 
auch schon benutzte und von dem es alle Nachkommen übernommen haben. Die Zeichen wurden also in einzelnen Fällen zu Sippezeichen (z. V. 
Zeichen 8). Unsicherheit in der Form der Zeichen finden wir 
häufig schon in den Urkunden, was uns deswegen nicht wundern muß, weil der Zeichensetzer des Schreibens eben unkundig und die Feder für ihn ein ungewohntes Werkzeug war. Was sich mit der Axt prächtig
	        

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