Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 34 ^- bau herum, ohne auf ein Grab zu stoßen. Der hier gewonnene Auf- schluß stimmt mit dem oberen Platz überein, d. h. der Boden ist gestört, durchsetzt mit verschiedenen Knochen- und Brandresten und die oberste Schicht aufgefüllt mit dem Brandschutt von 1874. Der nördliche, im alten Kaplaneigut angeschnittene Arbeits- platz sollte uns Aufschluß geben über die Ausdehnung des aleman- nischen Gräberfeldes nach Norden hin. Beim Fundamentaushub zur Straßenmauer 1934 waren die letzten Gräber ungefähr bei der nördlichen Abschlußmauer des Friedhofes festgestellt, weiter nörd- lich wurde nichts mehr beobachtet. Die Grabung ergab denn auch, daß die Überreste menschlicher Skelette gegen Norden hin spärlicher werden, aber doch noch vorhanden sind, vermischt mit Tierknochen. Eine Erabanlage konnte nirgends festgestellt werden. Es liegt auch für diesen Teil die Wahrscheinlichkeit vor, daß es ein alter Eräber- platz war, auf dem nur vereinzelt Gräber lagen, die später haupt- sächlich durch Pflanzungsarbeiten gestört wurden. Gegen Norden scheint dieser alte Begräbnisplatz ohne irgendwelchen baulichen Abschluß aufzuhören. Im Verlauf der Grabung auf diesem nördlichen Teil ergaben sich zwei Rätsel, die ungelöst blieben. Im letzten, gegen Westen vorgetriebenen Suchgraben stießen wir auf einen runden Steinsatz von ungefähr 1 m Durchmesser mit kleineren Pflastersteinen. Das Steinpflaster lag 40 cm unter der heutigen Oberfläche. Unter dem Steinpflaster war eine rundliche Vertiefung, 45 cm im Durchmesser und 55 cm tief, deren Füllmaterial aus Erde, Brandresten und kleineren Steinen bestand und sich deutlich und dunkel vom umge- benden Erdmaterial abhob. Auch Knochenreste von Menschen und Tieren waren dem Material beigemischt. Wären die Ausmaße größer gewesen und der Inhalt eindeutiger, hätte man an ein Brandgrab denken dürfen. Weiterhin ungeklärt blieb ein kleiner, alter Baurest, bestehend aus einer Längsmauer Vi^—O, 3,29 m lang, und zwei fast rechtwinkligen Seitenansätzen, 9,9(1 m im 0 und 2,30 m im ^, 70 bis 90 cm hoch und 40 bis 50 cm dick. Es ist ein Trockenmauerwerk mit einer Außenschicht von kleineren, aber sorgfältig geschichteten Steinen, darunter auch Rollstücke aus dem Rhein, und mit einer kräftigern Jnnenschicht. Die Außenschicht konnte als Trockenschicht unmöglich in größerem Ausmaß frei be- stehen; die Jnnenschicht ist mit so großen Steinen ausgeführt, daß
	        

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