Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 243 — Über die Meisterschaft ihrer Faktur wäre freilich noch manches zu sagen, aber es erübrigt sich, weil es bei Rheinberger selbstver- ständlich ist. Lieber will ich von dem sprechen, was man von ihm nicht erwartet, und so komme ich zum Schluß meiner Betrachtungen noch auf 2 Köstlichkeiten, welche „zufällig" wiederum zur Fuge geworden. Das 1. Stück (3 Vortragsstücke, op. 66; daraus Nr. 3 Fugato) sein Thema mit akkordlicher Begleitung einführend, mutet freilich nicht wie eine Fuge an, eher wie eine schwermütige Volksweise. Dieser Charakter vermag sich auch durch allen Kontra- punkt nicht zu ändern, der weiterhin — freilich fast unspürbar — einsetzt. Auch ein 2. Thema erscheint. Mit seinem tröstlichen Ausdruck schafft es eine neue Stimmung, welche sich dann auch dem Hauptthema mitteilt. Dies jedoch nur vorübergehend. Getrennt von seinen Gefährten bleibt das Hauptthema allein auf dem Plan und das Bild ver- dämmert in schwermutsvoller Klage. Mit der Fuge in 5is-Moll (3 Klavierstücke, op. 78, daraus Nr. 2 Fuge) entrollt sich das Bild innerer Zufriedenheit und leicht scherzhafter Behaglichkeit. Alles dies äußert sich schon in dem viel- sagenden Thema und wird durch die Gegensätze in der Verarbeitung noch gesteigert zum Ausdruck gebracht. Ein zweites Thema, welches mit seiner schleichenden Chromatik einen gegensätzlichen Ton anschlägt,
	        

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