Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1940) (40)

— 130 — ser in der Herrschaft Feldkirch c. 1300—1450" von Jos Zösmair gibt uns darüber wichtige Aufschlüsse. Daraus ist zu entnehmen, daß die erste Besiedlung des „Reinberges" um das Jahr 1363 durch die Walliser erfolgte, und daß die „Reinberger ab dem Reinberg" als Nachkommen dieser Walliser betrachtet werden müssen. Zur besseren Orientierung füge ich hier eine Stammtafel bei, in der alle Voreltern Joseph Rheinbergers, seit sie in Liechtenstein ansässig sind, aufgeführt werden. Die Stammtafel wurde schon von dem Rentmeister Johann Peter Rheinberger in der Mitte des vo- rigen Jahrhunderts nach den Kirchenbüchern in Schaan angefertigt, jedoch ohne genauere Daten. Peter Eöring, der 1926 einen Artikel „Familienkunde im Fürstentum Liechtenstein" veröffentlichte, nahm sich dann die Mühe, diesen ganzen Stammbaum mit genauen Jah- reszahlen zu versehen. Einige Ergänzungen konnte ich noch beifügen auf Grund verschiedenen Quellenmaterials, das ich in den letzten Jahren gesichtet hatte. Nun etwas über Persönlichkeit, Beruf und Stellung der Vor- eltern Rheinbergers. Bis gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie Banern und scheinen durch nichts Besonderes hervorgetreten zu sein. David Rheinberger (1731—1795), der Urgroßvater des Komponisten./be- wirtschaftete noch einen Hof. Daneben hatte er das Amt eines Wuhr- meisters und Geschworenen inne. Als verständiger und kluger Mann war er allgemein geachtet. Seine Frau, Anna Katharina Wolf aus Vaduz, war eine Urenkelin Georg Wolfs, der unter den Grafen von Hohenems zweimal (1672 und 1680) Landamman der Grafschaft Vaduz gewesen war. Johann Rheinberger, der Sohn Davids und Großvater Joseph Rheinbergers, widmete sich ganz dem Staatsdienst. Bei der dama- ligen geringen Zahl von Beamten — es waren derer 3 oder 4 — versah er zugleich die Ämter eines Amtsboten, Amtsschreibers, Haupizollers und Straßenaufsehers. Er war „ein für seinen Stand sehr gescheidter und hauptsächlich rechtschaffener Mann". Seine zier- liche und charaktervolle Handschrift in den zahlreichen von ihm noch erhaltenen Schriftstücken sticht uns heute noch in die Augen. Der damalige Postmeister Häusle von Feldkirch soll ihm oft das Kom- pliment gemacht haben, er sei der einzige Liechtensteiner, der korrekt ichreiben könne.
	        

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