— 93 — Die Stipendienstiftung vvn Pfarrer Kriß hatte' Ende 1889 ein Vermögen von 2,235 fl., Ende 1900 ein solches von 3,116 fl. Die Stip endi en stiftn ng von Pfarrer Lutz be- trug Ende 1889 1,982 fl., Ende 1900 2,123 fl. Das Bild, welches ich im I., III. nnd in diesem Jahr- buche über die Tätigkeit des Landtages im 19. Jahrhundert entrollt habe, wobei auch öfters Gelegenheit genommen wurde, demselben durch historische Rückblicke auf die Zustände älterer Zeiten einen Hintergrund zu geben, läßt deutlich erkennen, daß mit der Gründung der Berfassung im Jahre 1862 ein neues hosfnnngsfreudiges Leben erwachte und daß in der Folge Regierung und Landtag sich redlich bemühten, das Land in die Höhe zu bringen nnd auf fast allen Gebieten gesunde Fort- schritte zu zeitigen. Die Kanalisiernng des Binnenlandes, die Zehentablösung, die nene freiheitliche Gemeindevrdnnng, der Zollvertrag und die dadurch ermöglichte Entwicklung der Industrie mit ihren vielfachen Verdienstguelleu, die zeitgemäßen Verbesserungen unserer Jnstizpflege, die beachtenswerten Reformen auf den Gebieten des Steuerweseus und des Kredites, die Organisation der Armenpflege, der Ansban des Schulwesens, endlich die enormen Aufwendungen des Landes für Lnndesknltnrzwecke, namentlich für die Rhcinschutzbauten, für Erstellung vvn Straßen nnd Brückeil, und für die Hebung der Landwirtschaft treten in diesem Bilde als Lichtpunkte hervor, ivelche sich markant von den früheren Zuständen abheben. Die ganz eigenartige Stellung unseres Landes, welches während des größten Teiles des geschilderten Zeitraumes kein Militär zn unterhalten hatte nnd unbehindert von politischen Parteikämpfen sich fast einzig der Lösnng volkswirtschaftlicher Fragen widmen konnte, hat diese gedeihliche Entwicklung
be- günstigt. Die dnrch die Verfassung ermöglichte Mitarbeit des Land- tages, als Vertreter des Volkes, hat sich zum Rntzen des Landes