Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1904) (4)

— 12 — Angesegenheit wurde dadurch wie iu Vorarlberg uud im Kau- ton St. Gallen zu einer vorwiegend landschaftlichen nnd mußte daher auch in Zukunft in finanzieller Beziehung als solche behandelt ivcrdeu. Im Gegensatze zu dieser Ansicht der Kommission ivnrde von den Vorstehern der vier Nicht-Rheingemeinden: Mauren, Schellenberg, Planken und Tricsenberg ein schriftlicher Protest dnrch den Abgeordneten Kaiser dem Landtage eingereicht. Im Proteste wurde geklagt, daß der Kommissiousantrag die an den Rheinbanten nicht interessierten Gemeinden znr Bestreitung der Rheinbaukosten „ohne jeden Rechtsgrund" heranziehe nnd den- selben keinen Gegenvorteil gewähre. Durch altherkömmliche Uebereinkommen seien zudem etwaige Ansprüche der Nheinge- ineinden auf Beiträge der übrigen Gemeinden befriedigt. So leiste noch hente jedes Fuhrwerk in der Gemeinde Mauren jährlich zwei Steinfuhren zu den Rheinbauten von Gamprin. Auch die Uebertragung des noch heute sogenannten Maurer- ivaldcs von der Gemeinde Manren an die Gemeinde Eschen und eiues Nietes von der Gemeinde Schellenberg an die Ge- meinde Rnggcll erfolgten seinerzeit zum Zwecke dieser Abfind- ung u. s. iv. Der Autrag sei daher ungerecht nnd es werde der Landtag ersucht, denselben abzulehnen. Hieran 
knüpfte sich im Landtage eine längere Debatte, an 
der sich der Herr Regierungskommissär und fast sämtliche Abgeordnete lebhaft beteiligten. Abgeordneter Rheinberger er- klärte, es 
handle sich hier nicht um eine eigentliche Neuerung, sondern uur um eine Regelung der tatsächlich seit vielen Jahren erfolgten Rheinbansubveutionen. Bleiben wir von großen Ele- mentarereignisscn verschont, so werde künstig der jährliche Bei- trag des Landes vielfach geringer ausfallen, als bisher. Die Nicht-Rheingcmcinden hätten keine Ursache zu klagen, man sei denselben stets entgegengekommen, so in den letzten Jahren den Gemeinden Triesenberg und Schellenberg. Manren speziell habe selbst ein großes Interesse nn den Rheinschutzbauten, ohne welche ein großer Teil des Maurergebietes ein Sumpf würde. — Der fürstl. Regierungskommissär findet die im Proteste an- geführte Behauptung, es werden die betreffenden Gemeinden durch Steuer zur Tragung der Bankosten herangezogen, als
	        

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