— 40 — gestellt, zur Behebung der immer drohender werdenden Rück- stnuungen des Rheines in den Binnengewässern Schritte zu tun und ein generelles Prosekt z u r Erste l l u n g eines Sammelkanales sämtlicher Binnengewässer aus- arbeiten zu lassen. In dem vom Abg. Ingenieur Carl Schäd- ler damals erstatteten Kommissionsberichte wird die Sachlage uuter anderem wie folgt geschildert: „Wenn ivir die großartigen Vorkehrungen, die unsere beiden Nach- barländer zum Schutze ihrer Tnlbcivohner treffen, betrachten und zugleich den heutigen Stand unserer liechtensteinischen Rheinbautcu mit den schweizerischen, uns gegeuüberliegeuden User- und Schntzbnute» ver- gleichen, so beschleicht uns ein sehr niederdrückendes Gefühl, das nuS eine kommende drohende Gefahr voraussehen läßt, welcher wir heute noch snst mehr- und hilflos gegeuübersteheu würdcir Wir müssen uns gestchen, daß unserer zirka 27 Km langen Rheiulinie eine vollständig ausgebaute Ufcrkorrcktion gegenübersteht, während bei unserer Rhcin- seitc nn dcn Wuhren noch Höhen bis zn einem
Meter samt den erforder- lichen Brcitevcrsrärkuugcu schien. Zudem hnben unsere Nnchbnrn, indem sie die Binnengcwässerkorrcktion von Trübbnch bis Rüthi nnssührteu, ihre sämtlichen Wuhrlückeu geschlossen, während nur noch drei dieser ge- fahrdrohenden Wuhrbreschen auszuweisen haben. Unter solchen Umstän- den kann eS wohl nicht einem Zweifel unterstehen, daß unsere Lage be- züglich künftiger Rhcingefahren eine sehr ernste ist, die uns gebietet, nichts unversucht zu lasse», was zu»? Schutze unseres Tales und dessen Bewohner ersorderlich uud möglich ist.
Der Kamps gegen die Gcsnhrcn des Rhcinstromcs hat unserem
Lande schon schwere Opfer auferlegt uud noch sind ivir nicht am Ende. Wir müssen suchen auch bei unseren Bauten einen Abschluß zu finden, der »ach
menschlichem Ermessen unserem Tnlc die erforderliche Sicherheit bringe» knnn nnd müssen prüscn, ob ivir die hiez» crsorder- liche» Arbeite» snianzicll durchzuführen vermögen. Die Kommissio» ist der Ansicht, daß eine wirksame Lösung der Rheinfrage
möglich ist: 1. Wenn sämtliche Binnengewässer mittelst eines Sammeiknnnles (ähnlich dem Werdenberger Binnenkannl) durch das ganze Land abgeführt werde». 2. Wenn ferner im gleiche» Zeiträume die erforderliche Erhöhung nnd Verstärkung der Wnhrc ausgeführt wird, uud 3. Wcnn endlich nach Vollendung des Snnimclkanalcs die Wuhr- lückcn geschlossen werden. Die Zwcckmäßigkcit uud Notwendigkeit der Schließung der Wuhr- lückeu sind durch jahrzehntelange Beobachtungen nn den Erscheinungen der Hochwässcr erkannt worden. Es mögen hier nur einige Punkte an-