Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1904) (4)

— 104 — im Schwnbcnkrieg ausgebrannte Beste in solchen Dimensionen frisch auszubauen. Die Bergfriede der älteren Periode, auch mit ruudein und vielseitigem Grundrisse, sind noch massenhast erhalte«?, mährend Bntterietürme der jüngeren Zeit bei Höhenbnrgen in diesem Umfange, mie in Vaduz, als selten zu bezeichuen sind. Aus deu Beschießungen uud der Erstürmung im Schwabcn- kriege zog man entsprechende Konsequenzen und stellte, um gegeu ähnliche Schicksalsschläge hnlbmegs gewappnet zn sein, zu- erst zur Sperrung des Burgweges ? das Bollwerk o auf, dann im Südosten gegen das flache Gelände der Hauptnngriffsseite, ivo der Feind ungehindert eine große Macht entfalten konnte, uud auch zum Schutze des Eingangs zur Beste das Rondell t. Der Bau o im Nordostcn reicht mit seiner 6.5 m starken Grundmauer bis an die Felssenkung des Terrains her- ab, durch welche der Burgweg als Hohlweg cingeschnitten, steil nach Norden abfällt. Damit war der einzige fahrbare Weg zur Burg auf weite Entfernung dem direkten Feuer der drei breiten Kanonenscharten ausgesetzt, welche übereinander ans drei Geschossen den Weg beherrschten. Auch anderseits war gegen das freie Gelände und den Berghang im Osten für die horizontale Bestreichung hinlänglich durch Ausschüsse ge- sorgt. Die starken Mauern brechen innen über dem dritten Geschosse mit einen? 1.5 in breiten Mauerabsatz, „Laufgang", nb, der wiederum durch eine 3 in starke uud ebenso hohe Brüstung gedeckt ist. Sieben stehende Schlitzscharten, 40 ein ans 2 in Ausweitung, unterstützten das Feuer der unteren Känonen- luäuler auch in vertikaler Richtuug, da sie unbedeckt gegei? die Höhe freie Visiernng gestatteten. Solche Ausschüsse könnten kürzer mit Kanonenzinnen bezeichnet werden, denn sie sind eigent- lich den Feuerwaffen angepaßte Zinnen, den älteren Bergfrieden und Ringmauern entlehnt und vervollkommnet. Was auch ohue die Fcuerarmierung von großer Wichtigkeit ist und zu beträchtlicher Mehrung der Sicherheit des alten Burgberinges beiträgt, ist die Tatsache, daß der Rundturn?, welcher einen Durchmesser von 30 in, eine Höhe voi? 21 in und eine Mauer- stärke von 5 in aufweist, die dahinter liegenden schwächlichen Gcbände ivie ein Schild deckt.
	        

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