Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1904) (4)

Georg v, Sargans, Freiherr Ulrich v. Brandts nnd Freiherr Peter v. Höiven als Schiedsrichter: Die vier Gerichte Chnr- ivalden, Lenz, Vorder-Schansigg und Langwies sollen wie billig dem Herzog Sigmund schwören, allein das soll den. Rechten, welche der Bischof und sein Stift in diesen Gerichten haben, nicht zum Nachteil sein, Vorder-Schansigg uud Lang- ivies sind Lehen des Bistums uud soll sie daher der Herzog, als solche vom Bischöfe empfangen. Bezüglich der Aebtissin. von Münster soll es bei dem bleiben, was der Bischof bc-- stimmt hat. Diesen Entscheid anerkannte der Herzog durch Urkunde vom 19. Mni gl, I, und versprach, dem Bischof den: zugefügten Schaden nach dem Urteile der Schiedsrichter zu ersetzen.') Neue Anstünde zwischen dem Bischvfe lind dem Herzoge gab es im Jahre 1486 wegen den Bergwerken im Tal Valdöra (zwischen Zernez und dem Münstertale). Der Bischof sprach dieselben an, weil Valdöra nicht zu Tirol, son-- dern zum Münstertnle gehöre, wo Grund und Boden, Twing uud Bann, hohe und niedere Gerichtsbarkeit dem Hochstifte zustehen. Oesterreich bestritt diese Grenzbestimmung und zu- gleich die Territorialherrlichkeit des Bischofs im Münstertale.. Die Sache wurde durch Herzog Albrecht von Bayern als Schiedsrichter zu Gunsten Oesterreichs entschieden. Der Bischof mußte auf das Bergwerk verzichte». Hiebei wurde zugleich bestimmt, der Bischof solle mit Oesterreich auf 20 Jahre ein Schutz- uud Trutzbündnis schließen und während dieser Zeit, die Herzoge mit 500 Knechten unterstützen, die jedoch von. jenen zu besolden seien. Dafür soll Oesterreich jährlich 1800 fl.. zahlen. Dieser Vertrag war veranlaßt worden durch die Ein- mischung der Stände in Tirol. Herzog Sigmund, mehr zu Vergnügungen als zu Geschäften geneigt, überließ die Regier- ung grausamen, ungerechten und eigennützigen Räten. Letztere trugeu auch nicht geringe. Schuld an den vielen Anständen mit dein Bistum Chur und den Gotteshansleuten. Diese Räte wurden schließlich durch den Einfluß der Stände ent- fernt. Unter ihnen befanden sich die Grafen Gaudenz v. Matsch uud Georg v. Sargans,. Ersterer flüchtete sich ins >) Chur-Tirol. Archiv. C. f. 76.
	        

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