Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1904) (4)

— 16 — Vornahme einer Steuerreform nicht 
umgehen lassen und bildet ein .zweites wichtiges Postulat in dieser Frage." Mit dieser ersten Beratung der Steuerreformfrcige ivurde vorerst der Erfolg, erzielt, das; der Landtag das Ncsormbedürs- nis entschieden anerkannte. Die Schwierigkeit der Materie und verschiedene andere Umstände brachten es wit sich, daß bis ,znm Zustandekommen eines Gesetzes, welches die gewünschten Reformen zum großen Teile enthielt, noch geranme Zeit ver- lief. Wir werden seinerzeit bei Besprechung der Tätigkeit des Landtages im Jahre 1898 auf diese Angelegenheit zurückkommen nnd bei dieser Gelegenheit mich über die zwischenweilig ge- pflogenen Landtagsberntnngen in dieser Frage kurz referieren. Bon den übrigen Beschlüssen, welche der Landtag im Jahre 1890 faßte, mögen folgende hier verzeichnet werden: Den Gemeinden Eschen, Gamprin und Schellen- berg ivurde zur Erbauung einer Straße von Aspen nach Vvrder-Schellcnberg ein Lnndesbeitrag von 400 fl. zuerkannt. Die Gemeinde Schellenberg erhielt zur Erbauung einer Straße nach Frösch eine Landessnbvention von 300 fl. Dem landwirtschaftl. Bereine ivurde über dessen Ansuchen eiilc jährliche Subvention von 300 fl. für weitere drei Jahre bewilligt. Dieser letzteren Beschluß- fassung war eiil lebhaftes Nedegefecht voransgegaugen. Bei deil Jahresversammlungen des landwirtschaftlichen Vereins im Frühjahre 1889 nnd 1890 wurden nämlich von Vereinsmit- glicdern die bäuerlichen Kreditverhältuisse lind die Besteuerung deS landwirtschaftlichen Bodens besprochen und inbezug ans diese beiden Fragen motivierte Petitionen an den Landtag be- schlossen. Der Abg. Dr. Schlegel erblickte nun iu dieser Ver- eiilstätigkeit eiuen Uebergriff nnd beantragte, es sei an die Bewilligung der jährlichen Subvention die Bedingung des Aus- schlusses jeder politischeu Tätigkeit zu knüpfen, weil die Vereins- statuten verbieten, Politik zu treiben. — Der Präsident sprach sich entschieden gegeil den Antrag ans und betonte, daß der landwirtschaftliche Verein, wenn er sich mit den Fragen der -Grundbestencrung und des bäuerlichen Kredites beschäftigte.
	        

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