Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

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- die er darüber erwarb, als er 1338 die Mitbelehnung für diese Güter erhalten hattet Graf Ulrich IV. behielt seinerseits die ihm von Hartmann III. bereits abgetretene Burg und Stadt Sargans, die Vogtei Pfäfers'" mit deren Zubehör, die Freien zu Lax und „was disent Ryns, Sanaganz halb", mit Ausnahme des bereits erwähnten Schlutheißen Heinrich von Sargans. Gegen den Schluß der Urkunde hin heißt es: „Es sol öch enweder (d. h. keiner) den andern sines guotes enterben dur muot- willen bi dem aide, alz si gesworn hont, es wäre denne, ob si lib- erben gewunnent oder hetten." Beide Brüder versicherten, daß das Geschriebene „mit unserm guoten willen beschehen ist". Gras Hartmann III. versicherte noch eigens: „Und wir der vorgenant Graf Hartmann oerzihen aller der ansprach, so wir haben oder gehan möchten an dem guot unserz vorgenanten bruo- ders wip". Aus dem Wortlaut der Urkunde, die von den beiden Brüdern besiegelt wurde, geht deutlich hervor, daß weder Hartmann III. noch Rudolf IV. zur Zeit der Erbteilung Leibeserben besaßen. Die Verhandlung fand im Städtchen Sargans statt. Diese Teilung bildet für die Geschichte des jetzigen Fürstentums Liechtenstein einen hochbedeutsamen Wendepunkt. Durch sie wurde Vaduz zur selbständigen Herrschaft; es erhielt eigene Grafen und hatte von da an seine besondere Geschichte". Nach dem Tode des Grafen Ulrich I. von Montfort-Feldkirch zog sich Graf Hartmann III. mit seiner jugendlichen, kaum vor 1325 geborenen Gattin auf das etwa ums Jahr 130V entstandene Schloß Vaduz'" zurück und verlebte daselbst seine letzten Lebens- jahre, die einen ziemlich ruhigen Verlauf nahmen. Seine Gattin gebar ihm drei Söhne. Rudolf V., Heinrich I. und Hartmann IV. Der älteste Sohn. RudolfV.. der zwischen 1343 und 1345 ins Leben trat, starb schon im jugendlichen Alter von etwa 22 Jahren als Ordensritter, gleichzeitig mit seinem Muttersbruder Ulrich III. von Montfort-Feldkirch, auf der Insel Rhodos im Ägäischen Meer. Der zweite Sohn, Heinrich I., geboren zirka 1345/47, setzte die Vaduzer Linie der Werdenberg-Sargans fort, vermählte sich
	        

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